Vier Mietshäuser am Stadtwald geplant

28.7.2014, 16:00 Uhr
Vier Mietshäuser am Stadtwald geplant

© Hans-Joachim Winckler

Es gibt Skizzen und Visualisierungen von mehrstöckigen Wohnhäusern, vor denen Kinder über den Rasen toben. So soll es dort einmal aussehen, wo heute noch zwei Baracken aus der Nachkriegszeit stehen. Die einstigen Behelfsheime sind schon lange nicht mehr bewohnt, sie würden allenfalls noch als Gartenlauben und Unterstellplatz für Fahrräder und allen möglichen Krimskrams genutzt, sagt Volkswohl-Vorstandsmitglied Peter Lang.

Ginge es nach Lang, wären die Baracken nächstes Jahr Geschichte. 2015 würden dann die Baumaschinen den Boden des 11 000 Quadratmeter großen Grundstücks an der Paul-Keller-Straße für vier fünfstöckige Wohnhäuser mit Tiefgarage ebnen. Ob sich die Dinge so zügig entwickeln, bleibt abzuwarten. Noch hat die Volkswohl keinen Bauantrag gestellt, noch befindet sich das Projekt in einer Planungsphase vor einem förmlichen Baugenehmigungsverfahren.

Klar ist bis jetzt: Die Genossenschaft möchte etwa 70 Mietwohnungen mit zwei, drei und vier Zimmern errichten. Geschehen soll das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stadtwald. Und das ist ein heißes Eisen nach den Erfahrungen im Grundigpark, im Auenwäldchen und im Ronhofer Wäldchen. Wie berichtet, ließen Investoren im Grundigpark und im Auenwäldchen illegal Bäume abholzen, um Baugrundstücke auszulichten bzw. um ihren Immobilien mehr Tageslicht zu verschaffen. Im Ronhofer Wäldchen kam es zu Fällungen, weil Neubauten Bäumen so nahe gerückt waren, dass sie bei Sturm bedroht gewesen wären.

Im Dezember 2013 reagierte der Fürther Stadtrat mit einem Maßnahmenkatalog auf den Baumfrevel im Grundigpark. Eine der Forderungen besagt, dass Neubauten künftig einen Abstand von 30 Metern zum Wald einhalten müssen. Die Volkswohl habe ihre in der Heilstättensiedlung geplanten Gebäude daraufhin verkürzt, sagt Dietmar Most, Chef des Stadtplanungsamts. Würde nach den aktuellen Skizzen gebaut, betrügen die Abstände zwischen den Häusern samt ihren aus der Fassade hervortretenden Balkonen 30, vereinzelt auch 25 Meter.

Ob das reicht, wird sich spätestens im Baugenehmigungsverfahren zeigen, wo unter anderem die Untere Naturschutzbehörde Einwände geltend machen kann. Im Bauausschuss wurden die Volkswohl-Pläne wohlwollend betrachtet. Von Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) gab es Lob für das Projekt „an schwierigster Stelle“. Auch Grünen-Fraktionschef Harald Riedel hob die „vorbildliche Vorbereitung der Maßnahme“ hervor und verwies dazu auf ebenerdige Fahrradboxen, eine „flächensparende Tiefgarage“, die der Investor aus freien Stücken anbiete, und den sorgfältigen Umgang mit den Abstandsflächen.

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