Wechsel an der Spitze des Fürther Jobcenters

31.10.2017, 11:40 Uhr
Günther Meth leitet das Jobcenter für die Stadt Fürth seit 2011.

© Hans-Joachim Winckler Günther Meth leitet das Jobcenter für die Stadt Fürth seit 2011.

Wie Meth auf FN-Nachfrage sagte, wird seine Nachfolge faktisch erst mit einem Beschluss der Trägerversammlung des Jobcenters am 23. November geregelt. Dieses Gremium ist zur Hälfte mit Vertretern der Stadt und zur Hälfte mit Vertretern der Bundesagentur für Arbeit (BA) besetzt.

Bei seinem Ausscheiden wird der 65-jährige Meth 40 Jahre in den Diensten der Bundesarbeitsagentur gestanden haben. Geschäftsführer des Jobcenters war er seit 2011, davor hat er sieben Jahre lang die Arbeitsagentur in Fürth geleitet. Seine designierte Nachfolgerin Pfaffenberger vertritt ihn seit 2014, die 51-Jährige kommt als frühere Mitarbeiterin des Schulreferats aus den Reihen der Stadt. Das Jobcenter betreut als gemeinsame Behörde von Bundesagentur und Stadt Langzeitarbeitslose, die Arbeitslosengeld II beziehen.

Seit langem trifft sich Meth einmal im Jahr mit Vertretern des Fürther Sozialforums und Alg-II- bzw. Hartz-IV-Empfängern, die sich in der Fürther Erwerbsloseninitiative (FEI) organisiert haben. Nun fand ein letzter Gedankenaustausch mit ihm statt.

Beim Jahrestreffen im Welthaus in der Gustavstraße sprachen Meth, Pfaffinger und die anderen Teilnehmer über wichtige Themen, die Langzeitarbeitslose zwangsläufig umtreiben. Unter anderem ging es um Fortbildungsmöglichkeiten, das Für und Wider von Sanktionen beim Verstoß gegen Auflagen und auch um die Bearbeitungsdauer der Anträge. Sie liegt in Fürth laut Meth aktuell im Schnitt bei 8,7 Tagen und damit deutlich unter der von der BA vorgegebenen Solldauer von 14 Arbeitstagen.

Auch ungemütliche Fragen

Bemerkenswert bei allen angesprochenen Themen war der ebenso sachliche wie lockere Umgangston. Die FEI hatte einen Fragenkatalog erarbeitet, der auch ungemütliche Fragen enthielt. Meth stellte sich ihnen, argumentierte gut vorbereitet und nahm seine Gesprächspartner ernst. Auch Carola Pfaffinger präsentierte sich kompetent und gesprächsbereit.

Wie wichtig der Dialog auf Augenhöhe für die Betroffenen ist, zeigte sich an Aussagen, wonach manche vor Verzweiflung regelrecht verzagen. Dabei versicherten Meth wie Pfaffinger, dass sich die Kontaktpersonen im Jobcenter sehr um Hilfe bemühen, sich gegebenenfalls auch im Umfeld der Erwerbslosen nach deren Wohlbefinden erkundigen, um so den Dialog nicht abreißen zu lassen und dazu beizutragen, dass ihre Schützlinge wieder auf die Füße kommen.

Gleich nach Meths Amtsantritt hatte es 2011 ein erstes Treffen mit Vertretern der Erwerbsloseninitiative gegeben. Dahinter stand auf beiden Seiten die Überzeugung, dass es sinnvoller ist miteinander zu reden als übereinander. In den seither regelmäßigen Gesprächen konnten zahlreiche Verbesserungen erzielt werden.

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