Wirbel in Fürther Südstadt um P & P-Parkplätze

FÜRTH - Erneut sorgt ein Bauvorhaben von P & P für Aufregung im Rathaus. Der Fürther Bauträger will sich nachträglich davon freikaufen, eine bestimmte Zahl an Parkplätzen in der Südstadt vorhalten zu müssen. Die Grünen laufen Sturm dagegen. Am Mittwoch soll der Bauausschuss entscheiden.

Zum Hintergrund: Auf dem Grundstück Karolinenstraße 86 schuf P & P in den vergangenen Monaten 55 Wohnungen mit der Auflage, 44 Stellplätze vorzuhalten. 22 davon wies das Unternehmen, was rechtlich möglich ist, auf der anderen Seite der Gleise auf einem noch unbebauten Grundstück in der Gebhardtstraße nach. Allerdings will P & P dort bald ein Hotel in die Höhe ziehen. Dabei dürfte klar sein: Ohne die 22 Parkplätze, die man für die Karolinenstraße 86 vorhalten muss, könnte das Unternehmen die Hotelfläche flexibler beplanen bzw. besser auslasten.

Laut städtischer Satzung müsste P & P 10.000 Euro pro Parkplatz berappen, macht in Summe 220.000 Euro. Das Geld könnte in einen Topf fließen, aus dem die Stadt in einigen Jahren ein Parkhaus für Anwohner errichten will. Ein entsprechendes Grundstück in der Gebhardtstraße hat sich das Rathaus bereits gesichert.

Hoher Parkdruck in der Südstadt

Dennoch spricht sich das Straßenverkehrsamt gegen diese nachträgliche Ablösezahlung aus, denn: Obwohl rund um die Karolinenstraße 86 eine Anwohnerparkregelung gilt, gebe es schon jetzt genug Beschwerden über fehlenden Parkraum. Auch das Stadtplanungsamt warnt, der Parkdruck in der Südstadt sei ohnehin sehr hoch. Der Bauausschuss soll am Mittwoch über die Stellplatzablöse entscheiden.

Die Fürther Grünen haben per Pressemitteilung bereits Stellung bezogen und fragen: "Steht die Stadt zu ihren Auflagen oder lässt man sich ein weiteres Mal von P & P an der Nase herumführen?" Sie sehen Parallelen zur Diskussion um die Baumfällungen im Grundigpark: "Auch hier gab es Auflagen, über die sich P & P dann mit der Kettensäge hinweggesetzt hat." Der Bauträger zeige mit dem aktuellen Antrag, dass er auch künftig nicht vorhabe, sich an städtische Bauauflagen zu halten, sondern diese "eher als Verhandlungssache" betrachte.