Wo Grundig lebendig bleibt

10.5.2016, 11:00 Uhr
Wo Grundig lebendig bleibt

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Dazu hat sich die Max-Grundig-Stiftung entschieden, die den Preis seit 2008 – damals jährte sich der Geburtstag des bekannten Unternehmers zum 100. Mal – alle zwei Jahre den Gedächtnispreis verleiht.

Wie der Laudator und ehemalige Vorsitzende der Stiftung, Karl-Heinz Kleinschnittger, betonte, bildet das im ehemaligen Direktionsgebäude des Grundig-Konzerns beheimatete Museum nicht nur den optischen Mittelpunkt der Uferstadt: „Hier werden auch die zahlreichen technologischen Innovationen, die mit dem Namen Max Grundig verbunden sind, im Bewusstsein der Öffentlichkeit gehalten“, lobte Kleinschnittger. Damit nehme man immer wieder deutlich Bezug auf den für Fürths Wirtschaftsgeschichte so bedeutsamen Industriezweig der Unterhaltungsindustrie.

Das einst „unansehnliche“ Werksgelände habe als Uferstadt mit angesehenen Mietern einen hohen Stellenwert gewonnen – mit dem Rundfunkmuseum im Zentrum. Für Oberbürgermeister Thomas Jung ein sichtbares Zeichen dafür, dass dort Max Grundigs Optimismus in Bezug auf neue Technologien weiterlebt: „Es war ihm immer ein Anliegen, technischen Fortschritt zu ermöglichen.“

Gegensätze vorgefunden

Museumsleiter Danny Könnicke nutzte seine Dankesrede, um nach nun inzwischen zweijähriger Tätigkeit in Fürth eine kleine Bilanz zu ziehen. Ein „Museum der Gegensätze“ habe er seinerzeit vorgefunden: „Eine in die Jahre gekommene Dauerausstellung, chaotische Verwaltungsräume und Probleme mit dem Brandschutz auf der einen Seite. Eine herausragende Sammlung und ein äußerst engagiertes Team auf der anderen.“ Diesen zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern gelte daher auch die Ehre der Auszeichnung, zu deren Übergabe Grundig-Witwe Chantal Grundig eigens angereist war. „Ihr seid das Rundfunkmuseum, dieser Preis gehört euch“, betonte Könnicke.

In den vergangenen beiden Jahren sei man ein gutes Stück vorangekommen. Vielfach schimmere schon einiges davon durch, was er und seine Stellvertreterin Jana Stadelbauer unter einem Museum verstehen. „Doch es liegen weitere beschwerliche Schritte vor uns“, so der Leiter, der unter anderem eine neue interaktive und barrierefreie Dauerausstellung als notwendig erachtet. „Der Max-Grundig-Gedächtnispreis zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Könnicke. „Für uns ist er Ansporn und Verpflichtung zugleich.“

Das Rundfunkmuseum wurde bereits 1993, vier Jahre nach Max Grundigs Tod, eröffnet. Viele Jahre fand man es in einem Nebengebäude des Burgfarrnbacher Schlosses. 2001 zog es dann auf das frühere Firmengelände um.

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