Wohnraum am Waldrand

19.4.2012, 22:00 Uhr
Wohnraum am Waldrand

© André De Geare

Den Anfang macht die Bebauung des Sportgeländes des ASV Fürth West an der Heilstättenstraße. Nachdem der Bauausschuss dem Vorhaben grünes Licht gegeben hat, will die Nürnberger Project Immobilien Gesellschaft im Juni den Vertrieb starten. Auf dem insgesamt 15000 Quadratmeter großen Gelände sollen sechs Mehrfamilienhäuser mit rund 100 Eigentumswohnungen entstehen. Mit dem Baubeginn rechnet Johannes Buchner, Marketingchef des Bauträgers, am Jahresende.

Zum Waldrand muss ein Abstand von 25 Meter eingehalten werden. Die Misere vom Ronhofer Wäldchen soll sich nicht wiederholen. Dort wurde eine Bebauung so nahe am Waldrand genehmigt, dass aus Sicherheitsgründen hernach zahlreiche Bäume gefällt werden mussten, die drohten, bei Sturm auf die Grundstücke geworfen zu werden. Die an der Heilstättenstraße geplanten viergeschossigen Gebäude sind mit Penthäusern und einer Tiefgarage mit etwa 100 Stellplätzen versehen. Rund 9000 Quadratmeter beträgt die gesamte Wohnfläche. Fertig soll das Projekt Mitte 2014 sein.

Auch der Baukunstbeirat hat dem Vorhaben mit einigen Änderungswünschen das Okay gegeben, erläutert Baureferent Joachim Krauße. Seine Zustimmung versagte jedoch Grünen-Stadtrat Harald Riedel. Er monierte, dass es die Verwaltung versäumt habe, dem Bauträger strengere Auflagen im Hinblick auf die Energiesparstandards zu machen. Die Project Immobilien GmbH hat sich auch der Bebauung des Geländes der insolvent gewordenen Etikettendruckerei Kunstanstalt Krugmann an der Herrnstraße angenommen. Am 22. April soll der Vertrieb für die hier geplante Wohnanlage „Herrnhöfe“ starten.

Prinzipiell genehmigt

Grundsätzlich in trocknen Tüchern ist auch die Bebauung rund des 57000 Quadratmeter großen Grundig-Parks an der Straße Am Europakanal. Nur ein Gutachten zur Grundwasserproblematik steht nach den Worten von Krauße aus, dann könne der Bauausschuss entscheiden. Die Wassersituation im Untergrund muss im Hinblick auf die an der Straße Am Europakanal geplante Tiefgarage untersucht werden.

Die P&P-Gruppe, die das Gelände von der Grundig-Stiftung erworben hat, möchte hier 230 Wohnungen mit insgesamt 16000 Quadratmetern errichten. Mit einer eigenen Bebauungsplanung hatte noch die Grundig-Stiftung als früherer Eigentümer den Weg freigemacht. Der P&P-Gruppe, die das Konzept im Detail etwas geändert hat, signalisierte der Bauausschuss schon seine grundsätzliche Zustimmung. Gegenüber dem geltenden Bebauungsplan ist eine geringfügige Überschreitung der zulässigen Zahl der Geschosse und Grundfläche vorgesehen.

Im Zuge der Planung wurde die hintere Häuserzeile weiter vom Waldrand weggerückt, dafür die vorderen Gebäude näher zur Straße hin versetzt. Krauße hält das Vorhaben für nicht überzogen und genehmigungsfähig. Ein Anschluss an die städtische Regenwasserkanalisation kommt allerdings nur in Frage, wenn der Nachweis erbracht wird, dass das Regenwasser nicht auf dem Grundstück selbst versickern kann. Parallel zu den Projekten im Grundig-Park und an der Heilstättenstraße plant die Stadt – wie berichtet – zwei große Eigenheimsiedlungen am Nordrand von Oberfürberg und auf dem Reichsbodenfeld an der Breslauer Straße. In der Nachbarschaft stoßen diese Bauvorhaben jedoch auf Widerstand.

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