Fürth rückt näher an die Universität heran

3.6.2006, 00:00 Uhr
Fürth rückt näher an die Universität heran

Auf dem Uferstadt-Gelände sollen künftig besonders leichte und widerstandsfähige Werkstoffe entwickelt und industrielle Fertigungskonzepte erstellt werden. Fünf Professoren arbeiten interdisziplinär im ZMP. Dieser Forschungsansatz sei eine besondere Stärke der Friedrich-Alexander-Universität, sagte deren Rektor Karl-Dieter Grüske.

Für Fürth ist das Institut von besonderer Bedeutung, führt es die Kommune doch aus dem Schatten der benachbarten Universitätsstädte heraus. Von einem historischen Ereignis vom Schlage der ersten deutschen Eisenbahn und der Gründung des Quelle-Versandes sprach Oberbürgermeister Thomas Jung; dass auf dem ehemaligen Industriegelände nach dem Abbau von rund 8000 Grundig-Arbeitsplätzen jetzt wieder 1500 Menschen in zukunftsträchtigen Einrichtungen beschäftigt sind, wertet er als Entwicklung, auf die man stolz sein könne.

In Fürth bildet das ZMP mit dem Kompetenzzentrum Neue Materialien, wo die Werkstoffe zur Serienreife für die industrielle Fertigung weiterentwickelt werden können, eine räumliche Einheit. Ergänzt werden die Uni-Ableger von einem Material-Röntgenzentrum der Fraunhofer-Gesellschaft Integrierte Schaltungen. Mit Mitteln aus der High-Tech-Offensive hat der Freistaat der Fürther Materialforschung auf die Sprünge geholfen.

«Wir müssen alles dafür tun, dass deutsche Ideen auch zu deutschen Innovationen und Arbeitsplätzen werden“, sagte Stoiber. Ein erfolgreiches Beispiel für die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft sei der Bereich «Neue Werkstoffe“ in Nordbayern. Zusammen mit den Kompetenzzentren in Würzburg und Bayreuth bilde der Forschungsstandort Fürth ein international hoch angesehenes bayerisch-fränkisches «Werkstoff-Dreieck“, so der Ministerpräsident. Die Neuen Werkstoffe seien eine der wichtigsten Schlüsselbranchen für den Wirtschaftsstandort Bayern. VOLKER DITTMAR