Fusion der Agrarhändler

1.6.2015, 06:00 Uhr
Fusion der Agrarhändler

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Stichtag für den Zusammenschluss ist rückwirkend der 1. Januar dieses Jahres. „Die Notarverträge sind beglaubigt, wir warten aber noch auf die Eintragung ins Handelsregister“, erklärt Wilfried Wiedemann, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen. Diese war bislang alleiniger Gesellschafter der etwas größeren Raiffeisen-Waren GmbH mit Sitz in Dittenheim/Windsfeld sowie weiteren Standorten in Geyern, Wettelsheim, Ursheim und Westheim. Dort betreibt die Gesellschaft unter anderem zwei Tankstellen, drei Haus- und Gartenmärkte, drei Getränkemärkte und drei Vertriebsstätten für Düngemittel.

Dazu kommen nun die fünf Niederlassungen der Raiffeisen-Handels-Gesellschaft (RHG) in Heilsbronn, Windsbach, Sachsen-Immeldorf, Merkendorf-Triesdorf und Dietenhofen. Gemeinsam erwirtschafteten die beiden Gesellschaften im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 44 Millionen Euro, was die neue Raiffeisen Waren und Handels GmbH Altmühlfranken zu einer der größten ihrer Art im Freistaat macht.

Die derzeit insgesamt 53 Arbeitsplätze bleiben laut Wiedemann und seinen Vorstandskollegen Hermann Meckler (RaiffeisenVolksbank Gewerbebank Ansbach) und Uwe Frenzel (Raiffeisenbank Heilsbronn-Windsnach) durchweg erhalten – ebenso wie die beiden langjährigen Geschäftsführer Rudolf Büttner und Friedrich Siemandel. „Wir tun uns sogar eher schwer, weitere Fachkräfte zu finden“, erklärt Büttner. Der bisherige zweite RHG-Geschäftsführer Reiner Wagner übernimmt die Leitung des Vertriebsbereichs Heilsbronn. Hauptsitz der neuen Waren und Handels GmbH ist Dittenheim/Windsfeld.

Als Gründe für die Fusion nennen Wiedemann und seine Mitstreiter die „Bündelung der Kräfte“ zweier „ähnlich strukturierter und wirtschaftlich gesunder Warengesellschaften auf Augenhöhe“. Ziel sei es, durch die Optimierung von Abläufen, eine höhere Auslastung der Anlagen und eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten „im härter werdenden Wettbewerb zu bestehen“. Es gelte, „aus einer Position der Stärke zu handeln“. Vor allem in der Verwaltung, die künftig allein in Dittenheim angesiedelt sein wird, spare die Verschmelzung zudem Kosten.

Ein wichtiges Argument ist laut Rudolf Büttner nicht zuletzt die Professionalisierung im Kundenservice. Dafür brauche der Agrarhandel zunehmend Spezialisten, deren „doppelte“ Beschäftigung sich die beiden Gesellschaften nicht leisten könnten. „Kundennähe bedeutet heute nicht mehr, dass wir in jedem Dorf einen Standort haben müssen“, so der Geschäftsführer. „Was zählt, sind Schnelligkeit und Schlagkraft.“

Das Geschäftsgebiet der neuen Raiffeisen Waren und Handels GmbH Altmühlfranken reicht künftig von Fürth im Norden bis Solnhofen im Süden und von Bechhofen im Westen bis Nennslingen im Osten. Im Heilsbronner Raum steht demnächst überdies eine Erweiterung an: „Wir bauen dort einen modernen Handelsstandort ähnlich der Niederlassung in Geyern“, kündigt Bankchef Wiedemann an. Wo genau und zu welchen Kosten könne er allerdings noch nicht verraten.

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