"Kunst vor Ort" in Markt Berolzheim

23.5.2015, 17:00 Uhr

Mit Mitch Walking Elk und Wade Fernandez kann Alexandra Walcyk zudem, wie bereits berichtet, zwei hochkarätige Musiker in der Kunstscheune begrüßen. Mitch Walking Elk  vom Stamm der Arapahoe/Cheyenne ist Aktivist im American Indian Move­ment. Seine Texte spiegeln indianischen Alltag – mal anklagend und kämpferisch, mal schmeichelnd und zum Träumen – wider. Begleitet wird er von seinem Freund Wade Fernandez vom Volk der Menominee. Er trat mit großen Musikern wie Jackson Browne oder den Indigo Girls auf.

Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 19 Uhr. Nach der Eröffnung durch Bürgermeister Fritz Hörner hat zunächst Gastautorin Kerstin Groeper das Wort. Die Münchnerin hat sich mit authentischen Romanen über die Besiedelung Nordamerikas einen Namen gemacht. Die Autorin hat eigens die Sprache der Lakota gelernt und sich intensiv mit indianischer Mythologie beschäftigt. Sie liest aus ihrem Buch „Der scharlachrote Pfad – eine Sioux-Saga“.

Umrahmt werden Lesung und Konzert von unterschiedlichsten Bildern zum Thema. So ist Alexandra Walczyk mit der ganzen Bandbreite ihres bildnerischen Schaffens vertreten. Ihre Arbeiten umfassen neben Aquarellen und Acrylgemälden eine neue Serie. Mit ihren „poetischen Fotobildern“ gelingt der Künstlerin die Verbindung zweier Kunstrichtungen, die ihr am Herzen liegen: Sie vereint Reiseeindrücke in Wort und Bild zu einem „Bild-Gedicht“.

Noch mehr Fotos gibt es von der Lakota-Horsemanship-Organisation, der Sunka Wakan Na Wakanyeja Awicaglipi Inc. Ziel dieser Organisation im Pine-Ridge-Reservat ist es, Kinder und Jugendliche durch verschiedene Programme zur Rückbesinnung auf traditionelle Werte anzuregen, um sie dadurch vor Alkohol- und Drogenmissbrauch zu bewahren. Das Pine- Ridge-Reservat in South Dakota ist eine der ärmsten Gegenden in den USA – es fehlt an allem. Die Arbeit, das Zusammenleben mit Pferden und die Stärkung traditioneller Werte helfen den jungen Indianern bei der Wiederentdeckung ihrer Identität. Sämtliche Einnahmen vom Verkauf der kunsthandwerklichen Exponate gehen an die Lakota-Horsemanship-Organisation.

Jim Yellowhawk ist ein Lakota-Künstler, der vor allem durch seine sogenannte „Ledger Art“ bekannt wurde. Darunter versteht man die zum Teil farbigen Zeichnungen, mit denen die Prärie-Indianer Geschichten festhielten. Traditionell wurden Tierhäute bemalt, später verwendeten die Künstler das Papier aus den Ledgerbooks, den Kontobüchern weißer Einwanderer.

Yellowhawk geht dabei noch einen Schritt weiter und verbindet traditionelle Motive und Geschichten mit modernen Motiven und aktuellen Ereignissen.
Kerstin Nestler wiederum ist eine Malerin, deren Bilder mehr den mystischen Aspekt „des anderen Amerikas“ zeigen. In verschiedenen Techniken und meist zarten Pastelltönen schließt sie den Kreis sowohl der ausstellenden Künstler als auch der künstlerischen Darstellungsweisen. Mehr Musik gibt es dann am Sonntag. Die Musiker der Band „Tommi Lee & Friends“ geben nachmittags eine Kostprobe ihres Könnens, natürlich ganz im Zeichen des „anderen Amerikas“.
Nähere Informationen gibt es bei Alexandra Walczyk unter 09146/1345 oder www.alexandra-walczyk.de.

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