"Window-Fest" in Markt Berolzheim gefeiert

2.2.2019, 12:11 Uhr

© Uli Gruber

Nun konnten gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Mit dem Einsetzen der Fenster durfte der Abschluss eines weiteren wichtigen Bauabschnitts gefeiert werden. Das Haus ist jetzt "zu", daher die Bezeichnung "Window-Fest". Dabei ließen es sich die Handwerker nicht nehmen, mit Richtkranz, Richtspruch und einem vom Gerüst herabgeworfenen Glas doch noch der bewährten Tradition Folge zu leisten. Die Berolzheimer und ihre Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens hatten trotz eisiger Temperaturen ihre Freude an dem schönen alten Brauch.

Vorher waren die Bürger im Inneren des imposanten Gebäudetrakts empfangen worden. Christa Rimpf, Referentin für ambulante Dienste bei der Arbeiterwohlfahrt, umriss als konzeptionelle Betreuerin des Projekts in kurzen Worten den aktuellen Stand der Dinge. Der technische Vorstand Thomas Bauer ging detaillierter auf die Thematik ein. Seinen Ausführungen zufolge geht der AWO-Kreisverband mit der erstmaligen Errichtung einer Ambulant Betreuten Wohngemeinschaft neue Wege.

Der Redner sparte nicht mit Lob für die am Bau beteiligten Firmen: "Der zügige Baufortschritt ist in Zeiten voller Auftragsbücher beileibe keine Selbstverständlichkeit!" Die Geschwindigkeit der Arbeiten könne sich ebenso wie die Qualität sehen lassen. Dies hätten auch der Leiter der Bauabteilung, Detlev Reckert, sowie Architektin Heike Ulrich mehrfach bestätigt.

Thomas Bauer hatte nicht nur Worte des Dankes für die Unterstützung der Politik, sondern auch für den Markt Berolzheimer Bürgermeister Fritz Hörner, den Gemeinderat, den Förderverein und die gesamte Bürgerschaft parat: "Sie stehen voll und ganz hinter dem Projekt, das wir gemeinsam auf den Weg gebracht haben." Der schnelle Baufortschritt dürfe als "kleine Entschädigung" für die etwas längere Planungsphase angesehen werden.

© Uli Gruber

Die Geduld habe sich jedoch gelohnt. In dieser Zeit war die Idee entstanden, neben der Ambulant Betreuten Wohngemeinschaft mit zwölf Plätzen im Erdgeschoss noch eine separate Tagespflege im ersten Stock zu integrieren. Für die Menschen aus Markt Berolzheim berge diese Konstellation viele Vorteile. "Wir unterstützen sie zukünftig dabei, ihren Lebensherbst in der gewohnten Umgebung, ihrem geliebten Berolzheim verbringen zu können", so Bauer weiter.

Die neue Wohnform biete eine größtmögliche Form der Selbstständigkeit, darüber hinaus Pflege und Betreuung durch interne Präsenzkräfte. Mit dem Pflegedienst Altmühlfranken sei zudem ein eigener Ambulanter Dienst aufgebaut worden, der für die Versorgung der Wohngemeinschaft vorgesehen ist. Abschließend gab der Redner noch eine durchaus realistische Prognose hinsichtlich des Einweihungstermins ab: "Wenn die Baufirmen und Handwerker weiterhin ihr hohes Tempo halten, wird die geplante Fertigstellung im Herbst 2019 problemlos zu halten sein!"

Logisch, dass sich insbesondere Rathauschef Hörner über diese Entwicklung sehr freut. Auch er zollte allen am Bau beteiligten Arbeitern für ihre beachtliche Leistung seine Anerkennung. Trotz teilweise misslichen Wetters sei in nur vier Monaten der "überaus gefällige Rohbau" entstanden. Dieses zukunftsweisende Projekt der Arbeiterwohlfahrt am Schlossanger bereichere die Infrastruktur der Marktgemeinde erheblich. Mit ihrem Entschluss, gerade hier auf dem Land ein derartiges Vorhaben in Angriff zu nehmen, hätten die Initiatoren Mut und Weitsicht unter Beweis gestellt.

Stellvertretender Landrat Robert Westphal untermauerte diese Einschätzung von Fritz Hörner. Die Bemühungen der AWO um den ländlichen Raum seien "ein Schritt in die richtige Richtung".

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