Hexen und Untote: Wie Halloween nach Franken kam

9.9.2018, 16:02 Uhr
Seit das Halloween-Fest aus den USA nach Deutschland geschwappt ist, haben auch die Kürbisbauern hierzulande rund um Allerheiligen etwas zu feiern.

© dpa Seit das Halloween-Fest aus den USA nach Deutschland geschwappt ist, haben auch die Kürbisbauern hierzulande rund um Allerheiligen etwas zu feiern.

Wann ist Halloween?

Am 31. Oktober ist es wieder soweit: Dann verwandeln sich Frankens Straßen in Laufstege für Untote, Hexen und Vampire. Am Abend vor Allerheiligen lehren sie die Region Jahr für Jahr das Gruseln. Doch das war nicht immer so...

Woher kommt der Brauch?

Die Transformation des Abends vor Allerheiligen in eine Gruselnacht hat seinen Ursprung in einem Brauch der Kelten. Ursprünglich "All Hallows' Eve" genannt, kehren in der keltischen Mythologie an diesem Tag Verstorbene aus dem Totenreich zurück und ziehen mit Geistern und Dämonen umher. Irische Einwanderer brachten den Brauch im 19. Jahrhundert in die USA, von dort kam er später nach Europa zurück.

In den USA gehören Umzüge, gruselige Streiche und Partys seit langem zum Festtag. Und wie vieles, was aus den USA kommt, haben bald auch die Menschen hierzulande die Halloween-Gewohnheit übernommen, nach Einbruch der Dunkelheit von Tür zu Tür zu ziehen, "Süßes oder Saures" zu fordern und sich gruselig in Schale zu werfen.

Trendforscher machten Halloween schon vor Jahren als eine Art Gegenstück zum eher traditionell geprägten Karneval aus. Und dementsprechend freut sich nicht nur die Kostüm-, sondern auch die Süßwarenindustrie über das Fest.

Segen für Süßwarenindustrie und Kürbisbauern

Gespenster, Spinnen und Vampire aus Fruchtgummi oder Lakritz bescheren den Süßwarenherstellern zu Halloween Millionenumsätze. Insgesamt gaben die Verbraucher in Deutschland 2016 zum Beispiel knapp 14,6 Millionen Euro  für speziell zu Halloween gestaltete Süßwaren aus.

Und auch Kürbisbauern sind auf den Zug aufgesprungen: Sie haben ihre Anbaufläche wegen gestiegener Nachfrage zu Halloween deutlich erweitert. Seit 2012 hatte sich die Fläche bis 2016 um etwa ein Drittel auf rund 4000 Hektar erhöht, wie aus Zahlen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) hervorgeht. Etwa 2100 deutsche Landwirte und Gärtner bauen die Beere an, 2016 lag die Jahresernte bei knapp 90.000 Tonnen und damit doppelt so hoch wie vor zehn Jahren.

 

Aber auch unangenehme Trends bringt der Halloweeen-Brauch hervor: Vor zwei Jahren sorgten Grusel-Attacken von Horrorclowns für UnruheDie Jagd auf Passanten nahm so Überhand, dass Geschäfte in Nürnberg Clowns-Masken sogar ganz aus dem Sortiment nahmen

 

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