Adelsdorf auf dem besten Weg zur „FreiFunk-City“

27.8.2016, 00:05 Uhr
Adelsdorf auf dem besten Weg zur „FreiFunk-City“

© Foto: Niko Spörlein

15 leistungsstarke Router, nicht nur Geräte für Wohnungen mit einer relativ geringen Reichweite von rund 50 Metern, stehen jetzt für freien Internetzugang zur Verfügung, berichtete Fischkal einem auserlesenen Kreis bei der Adelsdorfer Feuerwehr. Die Aischgrundhalle sei damit abgedeckt, die Feuerwehren in Neuhaus, Aisch und Adelsdorf, das Fischereimuseum in Neuhaus, das Rathaus natürlich, und das Schloss in Adelsdorf.

Der Vorteil des Konzepts, das der in Berlin ansässige Verein „FreiFunk“ bietet, liege auf der Hand, erläutert Jörg Noppenberger, einer der Initiatoren, die sich für diesen kostenlosen Netzzugang stark machen. Für den Nutzer würden lediglich die Kosten für die Hardware, also den Router, fällig — und die beliefen sich pro Gerät auf zirka 20 Euro.

Unterschiedliche Konzepte

Auf Noppenberger wurde Karsten Fischkal jedoch erst aufmerksam, als sich die Gemeinde bei der Initiative des Freistaates Bayern bewarb, die das Ziel des kostenlosen Internetzugangs ebenfalls verfolgt, allerdings zu einem für die Betreiber weitaus höheren Preis. Hier sei dann laut Fischkal Jörg Noppenberger ins Spiel gekommen, der einst passionierter Amateurfunker war und sein Hobby jetzt quasi ausweitet.

Die nötige Infrastruktur sei im Besitz der einzelnen Nutzer, und je mehr dies seien, desto besser. „Da findet neben der technischen auch gleich eine soziale Vernetzung statt“, betonte Noppenberger. Dass sich jeder mit seinem Smartphone in dieses Netzwerk „einloggen“ kann, sei rechtlich zumindest in Europa nicht ganz ohne, weshalb die Server des Vereins FreiFunk im EU-Ausland positioniert seien, wo eine andere gesetzliche Grundlage herrsche.

Man solle aber bloß nicht denken, so Noppenberger, dass man im FreiFunk-Netz tun und lassen könne, was man wolle. Jeder, der das kostenlose WLAN nutze, werde mit seiner ganz persönlichen IT-Nummer und dem eingewählten Router über einem Server des Fördervereins Freie Netzwerke e.V. (Berlin) registriert. „Da gibt es keine rechtlichen Konflikte“, sagt Noppenberger, zumal die Europäische Kommission öffentliche Breitbanddienste empfehle und fördere.

„Kommunikation ist das Thema der Zukunft“, ist Adelsdorfs Rathauschef überzeugt und hat längst zuhause einen Router der FreiFunk-Initiative installiert – neben einem für seine rein privaten Angelegenheiten.

Nicht nur Fischkal ist in Sachen kostenloser Internetzugang aktiv, viele weitere Adelsdorfer bieten den Service an, der außer der Anschaffung des Routers nichts kostet, so Fischkal und der gemeindliche IT-Experte Gerhard Lang. Der Landgasthof Rittmayer in Aisch biete einen kostenlosen Internetzugang an, die Laufer Mühle, viele Familien in der ganzen Großgemeinde und in allen Ortsteilen hätten sich inzwischen „eingeklickt“.

Und das habe absolut nichts mit den herkömmlichen WLAN-Zugängen im öffentlichen Raum zu tun, betonte der Bürgermeister, denn jene Hotspots würden den Anbieter durchaus eine monatliche Gebühr kosten.

Die Kirchweihburschen in Neuhaus, die bekanntlich die bevorstehende Kerwa rund um das Fischereimuseum feiern, werden sich über die neue Errungenschaft freuen; und wenn am 10. September bei der Adelsdorfer Feuerwehr der „Tag der offenen Tür“ mit Ferienprogramm und Grillfest über die Bühne geht, dann kann man auch im ganzen Bauhof und Feuerwehrzentrum den freien Zugang zum Internet nutzen.

Zwar sei der Schulungsraum der Wehr, so der Beauftrage der Feuerwehr, Jonas Geier, schon seit einiger Zeit vernetzt, aktuell aber der Feuerwehrhof noch nicht. Das werde laut Bürgermeister Fischkal, IT-Experten Lang und Jörg Noppenberger aber dieser Tage geschehen.

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