Armer Tropf! Röttenbacher Storch ist unfruchtbar

30.6.2015, 06:00 Uhr
Ein Ort zum Wohlfühlen: Auf dem alten Rathaus in Höchstadt hat sich schon lange ein Storch eingenistet. In Röttenbach hingegen stellt man die Frage, wie mit dem erfolglosen Storchen-Paar umzugehen ist. Manche wollen das unfruchtbare Männchen gar vertreiben.

© Draminski Ein Ort zum Wohlfühlen: Auf dem alten Rathaus in Höchstadt hat sich schon lange ein Storch eingenistet. In Röttenbach hingegen stellt man die Frage, wie mit dem erfolglosen Storchen-Paar umzugehen ist. Manche wollen das unfruchtbare Männchen gar vertreiben.

Seit Wochen wird Hartmut Strunz immer wieder angesprochen. Viele Röttenbacher beobachten regelmäßig per Webcam das „Trauerspiel“ um das Storchenpaar, das bereits seit Anfang April unverdrossen seine vier Eier bebrütet – ohne Erfolg. Eigentlich hätten die kleinen Störche längst geschlüpft sein müssen, 33 bis 34 Tage dauert normalerweise die Brutzeit. Doch die Röttenbacher Störche, sie brüten noch immer. Schlussfolgerung einiger Bürger also: „Die Eier entnehmen und so die unendliche Geschichte beenden“, erzählt Strunz.

Der Storchenbeauftragte ist jedoch dagegen, der Natur ins Handwerk zu pfuschen und auch Bürgermeister Ludwig Wahl trägt diese Entscheidung mit. „Weißstörche sind Wildtiere“, sagt Strunz, „und die haben einen gesunden Instinkt“. Man solle als Mensch nicht immer denken, dass man alles besser wisse.

Männlicher Storch wohl unfruchtbar

Unfruchtbarkeit komme bei Tieren nun einmal vor und auch im vergangenen Jahr, so Strunz, sei besagter männlicher Storch erfolglos gewesen. „Da war er in Dannberg und auch da gab es keine Jungen.“ Überraschend sei der Storch dann in diesem Jahr in Röttenbach aufgetaucht und auch hier gibt es nun keinen Nachwuchs.

Aber sich darum einmischen, die Brutbemühungen unterbinden? Hartmut Strunz ist dagegen: „Das ist ein generelles Streitthema. Einige strikte Naturschützer wollen alles für ihre Lieblinge tun, aber man muss die Tiere nicht mit aller Gewalt päppeln — zumal Störche gar nicht mehr vom Aussterben bedroht sind.“ So sehe es auch der Bund Naturschutz, bei dem Strunz aktiv ist. Eine Tierquälerei sei es auf jeden Fall nicht.

Live-Bilder aus einem Storchennest können Sie auch via Webcam verfolgen. Hier geht's zur Homepage der Storchencam aus Höchstadt.

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