Dickes Ding: Uehlfelder zieht Monster-Waller aus der Aisch

10.4.2014, 11:20 Uhr
Christian Lenk mit seinem neuesten Prachtfang: Der Waller wurde zunächst gehältert und dann geschlachtet. Er wird mit Freunden verzehrt.

© Paul Neudörfer Christian Lenk mit seinem neuesten Prachtfang: Der Waller wurde zunächst gehältert und dann geschlachtet. Er wird mit Freunden verzehrt.

Nur wenige Zentimeter fehlten dem 27-Jährigen, dann hätte er seinen Rekord vom letzten Jahr eingestellt. Sieben Waller hatte der Fischwirt im letzten Jahr aus der Aisch im Höchstadter Fischwasser gezogen, der größte maß 173 Zentimeter. Der neueste Fang hat immerhin 168 Zentimeter. Dafür gab es für den in Uehlfeld wohnenden Lenk viel Lob vom Vorsitzenden des hiesigen Fischereivereins Klaus Müller.

Denn die Waller sind ein gefräßiger Räuber, ihre Hauptspeise sind Grundfische, wie die Schleie. Wenn man bedenkt, dass trotz Schleienbesatz im letzten Jahr von den Höchstadter Anglern nur eine Schleie gefangen wurde, zeigt sich, dass Waller in diesen wie anderen Fischen eine willkommene Beute sehen.

Keine Schonzeit

Waller haben keine Schonzeit und kein Schonmaß – nicht nur in Höchstadt; diese Fische werden auch nicht in die Aisch gesetzt. Dieser dämmerungs- und nachtaktive Flossenträger kommt zum Teil über Weiher in die Aisch. Teilweise sehr zum Ärger für manchen Fischer.

Wie Martin Oberle, Leiter der Außenstelle für Karpfenteich- und Fischwirtschaft und der Fischereischule erklärt, laicht der Waller auch in der Aisch ab – und dieser gefangene Waller von 168 Zentimeter Größe und einem Gewicht von 32 Kilogramm, hatte nach Meinung von Christian Lenk den Bauch voller Eier. Lenk geht seit drei Jahren gezielt auf Wallerfang und ist froh, dass seine Frau ihm die nächtliche Freizeitausübung gönnt.

Heuer hat Lenk schon einen Waller mit 110 Zentimeter gefangen. Auch am Sonntag war es für dem Uehlfelder wieder so weit: Kurz vor 21 Uhr saß er mit schwerem Angelgerät an der Aisch – ein Biss und die geflochtene Angelschnur lief in die Tiefen des Flusses. Es sei eine Mordsarbeit gewesen, das Tier in den Griff zu bekommen und noch schwerer war es den Fisch aus der Aisch mit dem Wallgriff zu heben, "Da steigt der Blutdruck und das Herzklopfen beginnt", so Lenk.

15-minütiger Kampf

Längst hatte der Waller das Tauwurmbündel geschluckt, aber "der Haken hing ganz vorne", meinte der Fischwart, "das war auch Glück". Als der Fisch praktisch beim Einfangen keine Chance mehr hatte, würgte er einen etwa drei Pfund schweren Karpfen heraus. Nach 15 Minuten lag der Flossenträger auf dem Ufer.

"Ein Patentrezept gibt es nicht, wo der Waller steht", meint er erfolgreiche Petrijünger, "man muss das Gewässer kennen, Altholz und Fischansammlungen sind ein gutes Zeichen". Im Frühjahr, wenn die Schlehen blühen, geht es so richtig los. Im Sommer bleibt er länger an der Aisch sitzen, um weitere Kapitale zu fangen.

Doch Lenk´s Waller ist nicht der erste, der in der Region Höchstadt für Gesprächsstoff sorgt: Bereits im Mai 2013 fand Dackel-Dame Inka einen angespülten Waller mit gewaltigen Ausmaßen.

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