Harte Zeiten fürs scharfe S

22.9.2008, 00:00 Uhr

Anstatt dass die Heßdorfer stolz darauf sind, dass sie mit einem seltenen «scharfen ß» geschrieben werden, schwächeln immer mehr Berichterstatter aus der Seebachgrundgemeinde und schreiben sich mit zwei «s» - ob aus Gründen der Globalisierung (schließlich kennt außerhalb des deutschen Sprachraums keiner diesen Buchstaben, oder wie die Fachleute sagen: diese Ligatur) oder weil viele die Rechtschreibreform doch nicht richtig verstanden haben?

Liebe Leute, Eigennamen werden weiter so geschrieben wie seit altersher. Es heißt also nach wie vor Heßdorf und Haßfurt, dass inzwischen eine gefühlte Mehrheit «Hassfurt» schreibt.

Dabei feiert das «ß» doch sogar eine Art Wiederauferstehung: Seit April gibt es ihn in der Typografie als Großbuchstaben, damit all die Daßlers und Meßmers ihren Namen in Dokumenten auch in Versalien richtig schreiben können.

Richtig kontraproduktiv - und im Gegensatz zur «Hessdorf»- Schreibweise auch nicht mit den neuen Rechtschreibregeln zu erklären ein Trend im deutschen Nationalsport: Selbst Verbandsvertreter schreiben immer häufiger «Fussball», dabei wird das doch weich gesprochen. Oder soll diese Marotte einfach dynamischer klingen? Sagen sie doch mal ganz laut «Fussball» - da zischt die Kugel doch mit 130 km/h unter die Latte. Ganz ehrlich: Ist das scheusslich oder scheußlich?, fragt Ihr ERHard (hp)