Herzo Media will 2019 Glasfaser in die Kernstadt bringen

20.12.2018, 11:07 Uhr
Herzo Media will 2019 Glasfaser in die Kernstadt bringen

© Foto: Rainer Groh

Dies hat auf Anfrage der Geschäftsführer der städtischen Tochterfirma, Jürgen Bauer, mitgeteilt. Die Notstrom-Versorgung habe just vor einigen Tagen auch schon ihre Nagelprobe bestanden. Als, wie berichtet, in der ganzen Stadt der Strom ausfiel, sicherten erst die beiden neuen Akkus, die als Puffer eingebaut worden sind, die Daten der Werke und die Breitband-Versorgung so lange, bis das ebenfalls neue Dieselaggregat hochgefahren war und Strom lieferte, bis die normale Versorgung wieder hergestellt war. Zwei Trafo-Stationen vervollständigen das neue Sicherheits-System.

Bauer berichtet auch über die Ausbau-Pläne für das Breitband-Netz der Herzo Media für die Stadt. Demnach ist für das Jahr 2019 eine Investition von 3 Millionen Euro geplant, bis 2023 insgesamt 12 Millionen. Etwa 2500 Herzogenauracher Haushalten will die stadteigene Firma danach einen Glasfaser-Anschluss anbieten können — mit der Datenautobahn bis vor die Haustür und — je nach Kabel-Ausstattung der einzelnen Gebäude — breitbandige Datenübertragung.

Neudeutsch haben die Breitbandversorger die Stadt in "Cluster" unterteilt, also in Gebiete, die nacheinander erschlossen werden sollen. "Cluster 1" ist das Gebiet, das von den Straßen Ringstraße, Zum Flughafen, Hans-Sachs-Straße und nördlicher Nutzungsstraße umfasst wird.

"Cluster 2" liegt zwischen südlicher Nutzungsstraße, WiWa-Weiher, Schönborn- und Hans-Sachs-Straße, den "Cluster 3" begrenzen Lessingstraße, Gerhart-Hauptmann-Straße, Dambachstraße und Welkenbacher Kirchweg. Hinzu kommen die Neubaugebiete wie Behälterberg in Niederndorf oder Am Klosterwald in Haundorf und auch das Viertel nördlich und südlich der Würzburger Straße.

Wie die Erschließung funktioniert, kann man sich derzeit auf der Herzo Base ansehen, deren Wohngebiete, wie alle neuen in der Stadt, mit Glasfaser-Datenkabel der Herzo Media erschlossen werden.

Die städtische Firma betreibt ein passives optisches Netzwerk, das sie ausbaut. Will heißen, nicht jeder Einzelanschluss mündet in die Zentrale, sondern es gibt Knotenpunkte, sogenannte Points of Presence (POP).

Dorthin führen Kabel mit so hoher Übertragungsrate, dass man jedes in bis zu 32 Einzel-Kabelanschlüsse aufspalten kann. Dies besorgen so genannte Splitter, von denen im Point of Presence auf der Base, ganz in der Nähe des Kinderhauses St. Franziskus, eine ganze Reihe eingebaut sind, denn von hier aus werden die Kunden im zweiten und im dritten Bauabschnitt der Herzo Base versorgt.

Wer einen Anschluss bei der Herzo Media bucht, beschäftigt einen Netz-Techniker der Firma mit Feinarbeit: dem Spleißen zweier hauchdünner Glas-Stränge mit ganzen neun Tausendstelmillimetern Durchmesser. Der Strang vom Splitter und der Strang vom Haus des Kunden werden mit einem speziellen Gerät zusammengeschmolzen und der Kunde ist im Netz. Die Herzogenauracher Breitbandversorger wollen auch in der Kernstadt möglichst viele solcher Strippen ziehen. Auf der Base arbeitet inzwischen auch die Telekom an ihrem Netz. Jürgen Bauer dazu: "Konkurrenz belebt das Geschäft".

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