Höchstadter BRK zieht in neue Rettungswache

20.12.2014, 08:55 Uhr
Höchstadter BRK zieht in neue Rettungswache

© Ralf Rödel

Höchstadter BRK zieht in neue Rettungswache

© Ralf Rödel

Es riecht nach frischer Farbe und die Schritte hallen durch die noch kahlen weißen Gänge, wenn man durch das neue Hauptquartier des BRK-Rettungsdienstes geht. Im Aufenthaltsraum ist es dennoch schon lebendig, hier halten sich die Sanitäter und Ärzte zwischen ihren Einsätzen auf. Noch hängen keine Bilder an der Wand, aber ein Sofa, ein Weihnachtsbaum und ein Fernseher für die Nachtschicht sind bereits aufgestellt. Gleich daneben liegt die nagelneue, geräumige Küche.

„Ein bisschen Wehmut ist schon auch dabei“, sagt der Leiter der neuen Rettungswache, Jörg Raber über den lange erwarteten Umzug. Und seine Kollegen pflichten ihm bei. Mit der alten Wache verband das eingeschworene Team aus Kollegen, die teilweise schon 20 Jahre zusammenarbeiten, viele Geschichten. Es wird etwas dauern, bis man die auch über die neue Wache erzählen kann.

Moderne Waschhalle

Seit dem 5. Januar haben die momentan 16 hauptamtlichen Mitarbeiter des BRK das neue Quartier bezogen. 2,4 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, im Juni war Richtfest, der erste Spatenstich erfolgte vor fast genau einem Jahr.

Für die Frauen und Männer vom BRK bedeutet das neue Gebäude einen großen Fortschritt: Im alten Domizil, in der St-Georg-Straße, wo der Rettungsdienst über 40 Jahre zuhause war, passten teilweise die großen Rettungswagen nicht einmal mehr in die Garage.

In der 50 Meter langen und 16 Meter breiten neuen Fahrzeughalle gibt es dagegen ausreichend Platz: vier Stellplätze für die Rettungs- Kranken- und Notarztwagen des hauptamtlichen Rettungsdienstes, sechs Stellplätze für den Katastrophenschutz und die Sanitätsbereitschaft, zwei für die Wasserwacht.

Denn die werden, wahrscheinlich schon an diesem Wochenende, ebenfalls in die Ezzilostraße umziehen. Das Gleiche gilt für die Ausbildungsabteilung und den Blutspendendienst.

Und: Endlich hat das BRK eine eigene, große Waschhalle mit moderner Technik. „Die Erlanger Kollegen blicken da ganz neidisch auf uns“, sagt Jörg Raber. Im alten Domizil mussten die Wagen noch im Freien gewaschen werden — weil der Rettungswagen für die Garage zu groß war, parkte er in der Waschhalle. Besonders im Winter kein Spaß, zumal, wie Raber betont, Reinigen und Putzen rund 20 Prozent der Arbeit eines Rettungsdienstlers ausmachen.

Und auch sonst gibt es viel Platz: Das medizinische Lager ist dreimal so groß wie das Alte, es gibt geräumige Umkleiden für Frauen und Männer.

Selbst für Ebola wäre man in Höchstadt theoretisch gerüstet. Denn das frische Quartier umfasst auch einen Reinigungsraum mit Dusche und Desinfektionsschleuse. Was aufwendig klingt, bedeutet in der Realität aber letztlich nur, dass der Raum über zwei Kammern und Eingänge verfügt. In einer wird das hochinfektiöse Material abgelegt und gereinigt, durch die andere kann man den Raum wieder sauber verlassen.

Daneben gibt es ein Notarztzimmer, für die Mediziner, die über Nacht bleiben oder etwa am Wochenende 24 Stunden im Dienst sind, außerdem Ruhezimmer für die Nachtschicht

Tag der offenen Tür geplant

Im oberen Stock befindet sich zudem noch ein großer Schulungsraum, der bei Bedarf mit Hilfe von Trennwänden in drei Zimmer aufgeteilt werden kann. Dieser Lehrsaal ist barrierefrei zugänglich, das benachbarte BRK–Altenheim hat dort schon seine Weihnachtsfeier abgehalten.

Die offizielle Einweihung soll am 23. Januar stattfinden. Im nächsten Jahr will das Rote Kreuz sein neues Heim der Öffentlichkeit bei einem Tag der offenen Tür vorstellen.

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www.nn-herzogenaurach.de

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