In der Natur können die Kinder grenzenlos spielen

9.2.2015, 18:08 Uhr
In der Natur können die Kinder grenzenlos spielen

© Archivfoto: Günter Distler

„Das ist ein tolles zusätzliches pädagogisches Angebot. So etwas gibt es bei uns noch gar nicht“, findet Pfarrer Johannes Kestler. Er ist der Vorsitzende des Diakonievereines Drei-Franken, der die Trägerschaft des Waldkindergartens übernehmen wird und daher für Verwaltung und Personalkosten zuständig ist. Einmütig haben sich die Vereinsmitglieder dafür entschlossen.

Voraussetzung ist allerdings, dass genügend Kinder für einen Waldkindergarten gefunden werden. Gerade läuft eine Befragung der Eltern in den Bereichen Schlüsselfeld, Aschbach sowie Burghaslach. „Mindestens 18 Kinder sollten es schon sein“, sagt Kestler. Dann könnte der Waldkindergarten im September 2015 starten.

Vor eineinhalb Jahren ist schon einmal das Elterninteresse abgefragt worden, damals wurden 19 Kinder gemeldet. Doch konnte das Projekt dann nicht starten, weil die Finanzierung nicht gesichert war. Dank des Diakonievereines Drei-Franken ist dies aber nun geklärt.

Für das aktuelle Projekt sind die Weichen weitgehend gestellt: Zwei Erzieherinnen mit Erfahrungen in Wald- und Naturpädagogik oder mit einer entsprechenden Zusatzausbildung stehen parat, um den Waldkindergarten zu leiten. Ein geeignetes Gelände am Waldrand zwischen Schlüsselfeld und Burghaslach ist ebenfalls gefunden. Es ist ein Grundstück der Bayerischen Staatsforsten in der Gemarkung Heuchelheim. „Wir haben dort alle Möglichkeiten“, berichtet Kestler, denn die Bayerischen Staatsforsten unterstützen das Kindergarten-Projekt sehr wohlwollend. Auf dem Gelände am Wald soll außerdem ein beheizbarer Bauwagen aufgestellt werden, damit die Kinder bei ganz schlechtem Wetter auf jeden Fall einen trockenen Unterstand haben. Das pädagogische Konzept ist ebenfalls schon fertig. Die beiden Erzieherinnen beschreiben die Ziele ihrer Arbeit so: Die Kinder sollen sich selbst und die Natur erleben, sie sollen den Jahreskreislauf vom Frühjahr bis zum Winter aktiv erleben. Dazu gehört Bewegung, die Spaß macht, sowie Freude an der Gemeinschaft.

Ihr Spielmaterial finden die Kinder weitestgehend in der Natur — mit ein wenig Kreativität wird aus einem Stock ein Zauberstab, aus einem Baumstamm ein Auto, wissen die beiden Fachfrauen. Der Waldkindergarten orientiert sich trotz des ungewöhnlichen Standortes ebenso wie ein Regelkindergarten an den Richtlinien des bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes.

Flyer liegt aus

Johannes Kestler ist begeistert von der speziellen Waldpädagogik: „Der Waldkindergarten fördert auf einzigartige und nachhaltige Weise die Entwicklung der Kinder in unmittelbarer Begegnung mit der Natur“, schreibt der Pfarrer in der Informationsbroschüre, mit der für das geplante Angebot geworben wird. Der Flyer liegt in Geschäften, Banken und öffentlichen Einrichtungen der betroffenen Gemeinden aus.

Geplant ist, dass die Kinder von Montag bis Freitag von 7.30 bis 14.30 Uhr im Wald betreut werden, wobei die Stunden auch flexibel buchbar sind. Der Kindergartenbeitrag wird voraussichtlich bei 120 Euro pro Monat, je nach Buchungszeit,liegen, informiert Kestler. Nun hoffen der Pfarrer und die Erzieherinnen, dass genügend Kinder für den Waldkindergarten angemeldet werden.

Eltern, die ihr Kind für den Waldkindergarten anmelden möchten, können sich bis Ende Februar an den Diakonieverein Drei-Franken, Telefon (0 95 55) 2 55, oder per Email an das pfarramt.aschbach@elkb.de wenden.

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