Jubel und Trubel in Weisendorf

17.6.2013, 15:17 Uhr
Jubel und Trubel in Weisendorf

© Aslanidis

Es war wieder so wie in früheren Zeiten. In der Hauptstraße, dem historischen Ortskern, pulsierte das Leben. Altes Handwerk faszinierte in den Höfen, wo in der Feldschmiede das Eisen glühte. Beim Deichelbohren daneben entstand aus einem geraden Baumstamm, aus dem Kinder eifrig den Kern heraus bohrten, eine Holzröhre – ehemals als Wasserleitung verwendet.

Begeistert dabei waren alle beim Bogenschießen, bei den sportlichen Angeboten der Vereine, bei Taekwon-Do, Tanzsport und Straßentennis. Bis in den Abend sorgte die örtliche Gastronomie rund um den Marktplatz für fränkisch-italienisches Sommerflair.

Schon am Nachmittag war vor der Bühne am Marktplatz auf den Biergarnituren kein Sitzplatz mehr frei. Keiner wollte die Auftritte von Posaunenchor, Huthausband, der Musikschule Koch und der für das Fest gebildeten Chorgemeinschaft aus den Chören der Marktgemeinde verpassen.

Flott mit fränkischem Tanz unterwegs die Klasse 4b der Grundschule, wo bereits am Vormittag ein zusätzliches Programm gelaufen war. Bezaubernd die Tänze der Kinder aus den örtlichen Kitas und verzaubernd Magier Magic Waldini. Er unterhielt auf der Bühne die Kleinsten, während dann alle von den jungen Tänzern Anissia (10) und Marcel (12) bei Cha-Cha-Cha und Samba fasziniert waren. Die Zuschauer applaudierten begeistert ihrem Können. Ebenso den tanzenden „Siebenbürgern“ wie den Klatschbasen „Babett und Maicherett“.

Ohne die vielen ehrenamtlichen und freiwilligen Helfer wäre dieses Fest nicht möglich gewesen, dessen war sich Bürgermeister Alexander Tritthart in seiner Festrede sicher. Entsprechend groß fiel sein Dank aus.

Den Abend, den Hans Kreiner als Vorsitzender des Festausschusses moderierte, hatten der Evangelische Posaunenchor und der Projektchor eingeleitet und weiterhin stimmungsvoll gestaltet. So auch die Grußworte von MdB Stefan Müller, Landrat Eberhard Irlinger und Joachim Wersal im Namen aller Bürgermeisterkollegen.

Jubel und Trubel in Weisendorf

© Aslanidis

Zum vielfältigen Programm gehörte nach der historischen Rückschau des Bürgermeisters auf Weisendorf und seinem optimistischen Blick in die Zukunft auch eine Bildpräsentation von der 700-Jahrfeier, bei vielen alte Erinnerungen weckend. Die letzten Schlossherren, die Familie von und zu Guttenberg, bedauerten ihre Abwesenheit. Enno Freiherr zu Guttenberg war beruflich verhindert, Karl Theodor grüßte per sms aus der Ferne, Überbringer war Stefan Müller.

Ausgeklungen ist der inhaltlich wie optisch schön gestaltete Abend mit Tanz. Reinhold Burkart, der Moderator des Nachmittags, hatte es geschafft, zehn Paare auf die Tanzfläche zu holen. Die anderen Gäste schauten lieber zu und labten sich an Speis und Trank.

Die Katholische Jugend hatte ein Mini-Karussell aufgebaut.

Die Katholische Jugend hatte ein Mini-Karussell aufgebaut. © Ingrid Jungfer

Nach dem Weckruf am Sonntagmorgen und dem Totengedenken feierten die Weisendorfer im Zelt gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst, dem ein geselliger Frühschoppen und dann Mittagstisch folgte. Und später ein Festzug, bei dem laut Bürgermeister Tritthart „mit den Weisendorfern auch die Engel feierten“. Die Sonne auch, die auf den fantastisch bunten und kurzweilig gestalteten Festzug strahlte, an dessen Wegstrecke zahlreiche Häuser bunt geschmückt waren. Um 1100 Personen in 45 Gruppen, zu Fuß oder auf Wagen, zogen an den Beifall klatschenden Zuschauern — Einheimische wie viele auswärtige Gäste – vorbei. Voran Ehrengäste, Gemeinderäte, Bürgermeister mit Familie, gefolgt von den ältesten Bürgern in der Kutsche mit reich geschmückten Zugpferden, Tanzgruppen, der Heimatverein in Trachten, die Theatergruppe in wunderschönen königlichen Gewändern.

Beim Heimatverein übten sich die Kinder im Deichelbohren.

Beim Heimatverein übten sich die Kinder im Deichelbohren. © Jungfer

Ein Kammerwagen mit altem Hausrat fuhr mit, zahlreiche Feuerwehrautos, auch wirklich historische. Die Bulldog-Freunde waren mit 35 Treckern dabei, die Mädels von Team X zeigten während des Laufens ihr tänzerisches Können, die Taekwon-Do-Gruppe kämpferischen Sinn. Stark Peter Brehm Medizin Technik mit dem berühmten Edgar auf dem Fahrrad, ein Knochenmann mit Implantaten, und die auf einem Tieflader strampelnden Radler vom Gesundheitspark Seebachgrund bei heißer Musik.

Dazu zahlreiche ausländische Bürger mit Fahne, teils auch in Tracht, dazu Vereine, Musikgruppen, Gewerbetreibende mit originellen Ideen, die Ortsteile. Es war ein wunderschöner, langer, unterhaltsamer Festzug, der dem hohen Geburtstag große Ehre machte.

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