Lebensretter mit Stäbchen

25.2.2017, 11:18 Uhr
Lebensretter mit Stäbchen

Eigentlich ist es eine traurige Geschichte, die Achim Engelhardt erzählt. Der Lehrer hat im Jahr 2006 – kurz vor der Geburt seiner Tochter – versucht, ein Leben zu retten. "Wir besiegen Blutkrebs": Dieses Ziel schreibt sich die DKMS auf die Fahnen und Engelhardt wollte helfen. Nachdem er sich mit einem Stäbchentest hatte typisieren lassen, tauchte bald in der Datei tatsächlich ein genetischer Zwilling auf, der seine Stammzellenspende dringend brauchen konnte.

Engelhardts Frau war hochschwanger, er selbst stand kurz vor dem Referendariat, aber er entschied sich trotzdem dafür, zu spenden. Zur Vorbereitung schluckte er eine Art Hormon, dann war er im Krankenhaus über mehrere Stunden an eine Maschine angeschlossen, die seinem Blut Stammzellen entnahm. Zwei Tage später kam seine Tochter zur Welt und drei Monate später erfuhr Achim Engelhardt, dass der Blutkrebs gesiegt hatte. Sein genetischer Zwilling, eine dreifache Mutter aus Pforzheim, hatte es nicht geschafft.

Trotzdem sagt der Lehrer: "Ich würde es jederzeit wieder tun." Deshalb erzählt er die Geschichte den Schülern in der Aula, wo auch die DKMS mit mehreren Infofilmchen über das Prozedere informiert.

Anschließend entscheiden sich sehr viele der jungen Zuhörer für einen Stäbchentest. "Es ist einfach eine Chance Leben zu retten", sagt zum Beispiel die 17-jährige Vivian Ranger. Ihre Speichelprobe wird nun analysiert und die Daten kommen in eine zentrale Datei. Wenn sie 18 Jahre alt ist, werden sie freigeschaltet. Sollte ein Patient auftauchen, der Rangers Hilfe braucht, kann sie immer noch entscheiden, ob sie helfen möchte. cf

www.dkms.de

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