Turbo-Schach bei absoluter Stille

14.2.2011, 17:05 Uhr
Turbo-Schach bei absoluter Stille

© Schlederer

Für Plaudertaschen muss solch eine Schachmeisterschaft die absolute Qual sein. Es herrschte nämlich absolutes Schweigegebot, als die Jugendlichen gegeneinander antraten. Jeder bayerische Bezirk hat die Möglichkeit, seine zwei besten Spieler zur Bayerischen Meisterschaft zu schicken, so der Jugend-Spielleiter Herbert Baier. Leider kamen am Ende nur zwölf Teilnehmer zusammen, obwohl 19 angemeldet waren. Die zweite Bürgermeisterin, Renate Schroff, wünschte den Spielern einen „scharfen Verstand“ und durfte beim Turnier, gemeinsam mit SK-Vorsitzendem Horst Habermann, den ersten Spielzug tätigen.

„Wir spielen hier nach dem Schweizer System“, so der bayerische Jugendspielleiter Baier. Erst wird ausgelost, welche Jugendlichen gegeneinander antreten. Im Zweikampf hat dann jeder der beiden eine halbe Stunde Bedenkzeit. Ein Spiel dauert also immer eine Stunde. Nach jedem Spielzug drückt der Jugendliche seine Stoppuhr, so dass die Zeit für den Gegenspieler weiterläuft.

Sieben Runden dauerte die Meisterschaft um den Sieger zu ermitteln und der hieß in diesem, genauso wie im letzten Jahr, Léon Mons. Der 15-jährige Forchheimer ergatterte sechs Punkte. Durch seinen Vater sei er zum Schach gekommen, erzählt der Bayerische Meister. Schon im vergangenen Jahr durfte Mons als Lohn für den Sieg bei der Bayerischen Meisterschaft der Erwachsenen antreten und ergatterte dort sogar den vierten Platz. „Das Niveau ist dort schon ein bisschen höher. Aber es hat für mich ganz gut geklappt“, so der Forchheimer Denksportler. Den zweiten Platz auf dem Treppchen erspielte sich Christian Künstler aus Mainaschaff, der ebenfalls sechs Punkte erspielte. Eduard Miller aus Forchheim (fünf Punkte) war der dritte Gewinner. Das Herzogenauracher Talent Hamper landete auf dem elften Platz.

Der Grund, warum die Meisterschaften in diesem Jahr in Herzogenaurach stattfanden, ist das Jubiläum des Vereins. Der Schachklub feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen, freute sich Vorstand Habermann. 80 Mitglieder zählt der Verein im Moment und versucht verstärkt, die Jugend an sich zu binden.

„An den Vereinsabenden spielen wir hauptsächlich Schach“, so der zweite Vorsitzende, Thomas Reiser. Die SK–Leute haben aber nicht immer ein „Brett vor dem Kopf“: Es gibt auch gesellige Angebote wie eine gemeinsame Brotzeit oder die alljährliche Wanderung. CHRISTINA SCHLEDERER