In der Karibik: Piraten töten fränkischen Segler

7.3.2016, 20:41 Uhr

Eigentlich ist die Wallilabou Bay beliebt unter Seglern, malerisch von Klippen umgeben, das Wasser türkisblau. Szenen für den Film "Fluch der Karibik" wurden hier gedreht. Für einen Mann aus dem Raum Schweinfurt allerdings wurde sie zur Horror-Bucht: Bereits am 4. März wurde die Yacht des 48-Jährigen von Piraten geentert, wie mehrere Lokalmedien berichten. Sie kamen demnach maskiert und bewaffnet.

Der Mann starb bei dem brutalen Überfall, wie das Auswärtige Amt jetzt laut Medienberichten bestätigte. Auch der Kapitän des Bootes wurde bei der Attacke verletzt. Die Familie des Mannes, die sich ebenfalls mit auf der Reise befand, blieb ersten Berichten nach unverletzt. Sie wurde über Martinique ausgeflogen.

Derart brutale Angriffe kennt man auf den östlichen Antillen in der Karibik eigentlich nicht. Das Auswärtige Amt warnt dennoch seit geraumer Zeit davor, dass Überfälle auf ankernde Schiffe in der Ostkaribik "sporadisch" vorkommen.  "Dies gilt insbesondere für Ankerplätze an der Leeward-Seite (Westküste der Insel St. Vincent) ."

Eben weil es seit Jahren in der Karibik kaum Fälle von Piratenangriffen mit Todesfolge gab, ist auch St. Vincent schockiert. Der Premierminister Ralph Gonsalves sagte unmittelbar nach dem Überfall in einem Radiointerview: "Das ist ein schrecklicher Schandfleck auf unserem Land." Gonsalves besuchte den Tatort persönlich, sprach mit der Besatzung des Bootes. "Dieser kriminelle Akt der beiden maskierten Eindringlinge stört den Frieden der Menschen auf ihren Yachten und kostet Millionen. Denn wir verkaufen Frieden, Sicherheit und Erholung", sagte er.