Lift am Riedberger Horn soll kommen
20.7.2016, 13:14 Uhr
Die Ministerrunde beschloss am Dienstag ein kompliziertes Verfahren. Zunächst sollten die Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein einen Bürgerentscheid initiieren. Beide Orte wollen ihre Skigebiete mit einem Lift und einer Piste verbinden, die quer durch das Naturschutzgebiet führen sollen. Im Fall eines positiven Votums der Bürger will die Regierung dann ein rund 1,5 Quadratkilometer großes Gebiet am Riedberger Horn aus dem Schutzraum herausnehmen und für die Liftanlage samt Piste freigeben.
Als Ersatz will Bayern am nahegelegenen Wannenkopf ein 4,5 Quadratkilometer großen Bereich neu in die höchste Schutzzone der Europäischen Union aufnehmen lassen. Das sei "mehr als das Dreifache der Fläche", sagte Staatskanzleichef Marcel Huber, der die Pläne vorstellte. Ob das Areal nicht ohnehin unter Schutz gestellt gehört und ob sich im Alpenplan C ohne weiteres zwei Flächen gegeneinander aufrechnen ließen, konnte er nicht sagen. "Der Gedanke des Ersatzes ist jung", wich Huber aus.
Kommentar: CSU geht falschen Weg beim Riedberger Horn
Der CSU-Politiker betonte, dass die Staatsregierung nicht jedes Votum der Bürger in den beiden Orten akzeptieren werde. "Die Bevölkerung muss schon wirklich eindeutig dafür sein, damit wir die planungsrechtlichen Bedingungen ändern." Ein Ergebnis von 51:49 etwa bei einer geringen Wahlbeteiligung reiche dafür sicher nicht, sagte Huber. Wieso dafür überhaupt der Weg über einen Bürgerentscheid gewählt wird, konnte Huber nicht erklären.
Die Pläne seien "die Vorstellung des Finanzministers", sagte der Staatskanzleichef. "Ob das so trägt, müssen wir uns jetzt genau anschauen." In jedem Fall "werden die Belange des Naturschutzes berücksichtigt werden. Denn wir wollen den Menschen vor Ort helfen, ohne die Natur zu zerstören."
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