Bionorica: Rekordumsatz und große Ziele

6.3.2012, 14:02 Uhr
Bionorica: Rekordumsatz und große Ziele

© Etzold

Bionorica-Chef Prof. Michael Popp berichtete in Neumarkt vor Medienvertretern von einem Umsatzplus von 15,5 Prozent, was insgesamt 172,1 Millionen Euro in die Kassen des oberpfälzischen Naturmedizin-Herstellers gespült hat. Im weltweiten Geschäft hat das Unternehmen um 29 Prozent zugelegt. In Russland und in Kasachstan lag das Umsatzplus gar bei deutlich über 40 Prozent.

Auf dem deutschen Markt ist Bionorica mit 4,8 Prozent (Apothekeneinkauf) deutlich stärker gewachsen als die Konkurrenz und der Pharmazeutika-Markt insgesamt. Bei einem inländischen Jahresumsatz von 69 Millionen Euro liegt der Marktanteil von Bionorica über 15 Prozent. Hochzufrieden bilanzierte Prof. Popp das „bislang erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Unternehmens“, was sich auch in der „gesunden Umsatzrendite im niedrigen zweistelligen Bereich“ widerspiegele.

Der Bionorica-Chef ist stolz auf die Spitzenbewertungen des Unternehmens, „um die uns viele Dax-Unternehmen beneiden“: Die Eigenkapitalquote von 66 Prozent sei allerdings wegen der Investitionen und Forschungsaufwendungen minimal gesunken. Bionorica hat 2011 etwa zwölf Millionen Euro investiert.

Obwohl das Neumarkter Unternehmen 62 Prozent seiner Netto-Umsätze im Ausland getätigt hat, fand das Personalplus vor allem in Deutschland statt: Hier wuchs die Bionorica-Belegschaft um fast zwölf Prozent auf 546 Mitarbeiter. Erstmals hat der Naturpharma-Erzeuger weltweit mehr als tausend Mitarbeiter (1048). Und der Zuwachs an Beschäftigten wird weitergehen: Bionorica sucht Akademiker und Forscher genauso wie Fachkräfte für Labors, die Fertigung und das Lager. Michael Popp: „Wir tun uns mit einfachen qualifizierten Mitarbeitern zunehmend schwerer, wegen der Vollbeschäftigung finden wir nicht so viele Beschäftigte wie wir suchen.“ Deshalb tut Bionorica einiges, um als Arbeitgeber möglichst attraktiv zu sein: Das Unternehmen betreibt Talentförderung, ermöglicht das Studium parallel zur Ausbildung, bietet Teilzeitmodelle an, hält Beschäftigte mit Fitnessprogrammen bei Laune und gibt Geld für die Kinderbetreuung aus.

Ausbildung und Studium

„Wir geben richtig Vollgas bei der Ausbildung“, sagte Bionorica-Chef Popp. In der Firma sind zur Zeit 17 Azubi und acht „duale“ Studenten beschäftigt, die neben der betrieblichen Ausbildung die Hochschule besuchen.

Erklärtes Ziel des Neumarkter Erfolgsunternehmens ist es, auf den internationalen Märkten „massiv“ weiter zu wachsen. In 2012 sind Investitionen von fast 21 Millionen Euro geplant, davon ein zweistelliger Millionenbetrag in den Forschungsstandort Innsbruck. Viele Bionorica-Präparate sind im Ausland noch gar nicht eingeführt, so dass das Wachstumspotential etwa in Nordamerika, Südamerika und auch in manchen „protektionistischen“ Ländern Westeuropas enorm sei. Das Unternehmensziel sei es, den Umsatz von Bionorica in vier Jahren zu verdoppeln.

Das Neumarkter Unternehmen startet gerade eine Art Marketing-Offensive, von der Apotheken und auch andere Hersteller von pflanzlichen Arnzeimitteln profitieren sollen. An auffälligen „Phytothek“-Beratungspunkten in den Apotheken sollen die Verbraucher an die Produkte herangeführt werden. Umfragen signalisieren dem Unternehmen sehr gute Marktperspektiven: 90 Prozent der Konsumenten würden gerne Naturheilmittel kaufen, aber der Umsatzanteil der pflanzlichen Präparate liegt nur bei 15 Prozent. In bis zu 700 deutschen Apotheken sollen solche Phytotheken eingerichtet werden.

Der wirtschaftliche Erfolg ist auch an den wohltätigen Aktivitäten von Bionorica abzulesen. Beispiele sind die Phytokids-Stiftung, die Genesungs- und Reha-Räume für Kinder in Krankenhäusern einrichtet, und eine Brustkrebs-Vorsorgekampagne in Osteuropa. Geld fließt außerdem in Hilfsaktionen für Waisen und Straßenkinder. Prof. Popp: „Wir sind froh, dass wir uns das leisten können.“
 

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