Die grüne Gefahr lauert unter der stillen Oberfläche

17.1.2015, 17:00 Uhr
Die grüne Gefahr lauert unter der stillen Oberfläche

© Helmut Fügl

Aber die Idylle trügt etwas. Auch wenn die historische Wasserstraße jetzt schön anzuschauen ist und sich nett und friedlich präsentiert. Eben wie ein stets gepflegtes Gewässerband — oberflächlich betrachtet frei von Algen und Unkraut jeglicher Art. Ab der Loderbacher Brücke bis hin zum Ölsbacher Einschnitt macht die über hundert Jahre alte Naturidylle im Moment eine ausgesprochen gute Figur.

In wenigen Wochen wohl — wenn die Luft- und die Wassertemperaturen wieder ansteigen — wird sich in dem dunklen Gewässer bald wieder viel grünes und blühendes, später dann übel riechendes Leben entwickeln und sich als „grünes Band“ unaufhaltsam fortsetzen. Dann wird nämlich das „Tausendblatt“ wieder aktiv sein und die einstige „königliche Wasserstraße“ erneut in einen dicht geschlossenen Pflanzenteppich verwandeln, an welchem Enten, Blesshühner, Mäuse und Bisam ihre Freude haben.

Fünf Abschnitte

Noch rührt sich die Pflanzenplage rund 20 bis 30 Zentimeter unter der Wasseroberfläche nicht. Wehe aber die Sonneneinstrahlung wird nur um wenige Grade wärmer. Noch läuft eine fünfjährige „Testphase“ mit Behörden und dem Fischereiverein Neumarkt. Ziel dabei ist, durch verschiedene Maßnahmen dem „Übel“ Tausendblatt beizukommen und es zu beseitigen. Dazu wurden die am stärksten betroffenen Bereiche in fünf Abschnitte unterteilt (wir berichteten).

Ein schwacher oder überhaupt kein Trost für die Petrijünger des Fischereiverein Neumarkt. So ziemlich die gesamte Fläche bis zur Bezirksgrenze ist nicht mehr uneingeschränkt befischbar. Trotzdem haben die Vereinsmitglieder einen beachtlichen Jahresbeitrag zu entrichten. Ob sich nach der „Testphase“ — jetzt noch vier Jahre — der Zustand gebessert hat oder Besserungen bemerkbar werden, darin ist sich keine „Partei“ sicher. Aber: „Wir werden weiter darauf drängen, dass hier etwas geschieht“, so der Berger Bürgermeister Helmut Himmler als „Betroffener“: „Man kann auch die politische Bühne in Aktion setzen, damit sich dieser Zustand ändern wird.“

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