Exzellentes Klima in der Klinik-Belegschaft

18.2.2012, 22:35 Uhr
Exzellentes Klima in der Klinik-Belegschaft

© Fritz-Wolfgang Etzold

Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „großartiger Arbeitsplatz“. Das Neumarkter Klinikum hat an einer bundesweiten Studie teilnommen. 120 Krankenhäuser aus ganz Deutschland waren im Rennen. Die Neumarkter waren nun in Berlin unter den 14 prämierten Kliniken.

Das Prädikat geht auf die Bewertung eines Teils der rund 1400 Mitarbeiter an den Standorten Neumarkt und Parsberg sowie in der Servicegesellschaft des Krankenhauses zurück. Die Ergebnisse der Studie erscheinen sehr verlässlich: Im Oktober vergangenen Jahres sind 250 Klinikmitarbeiter nach dem Zufallsprinzip ausgewählt worden. Sie haben ohne Namensnennung einen Fragebogen ausgefüllt.

Respekt und Fairness

Im Rahmen von 65 Fragen konnten sich die Krankenhausbeschäftigten unter anderem zum Grad des Vertrauens zu ihren Führungskräften, zum Stolz auf die eigene Arbeit, zur Leistungsfähigkeit des Unternehmens und zum Grad des Teamgeistes äußern. In dem Fragenkatalog ging es auch um Aspekte wie den Respekt und die Fairness, welche das Arbeitsklima im Klinikum Neumarkt prägen.

Fast 200 angeschriebene Beschäftigte haben den Fragebogen zurückgeschickt. Die Rücklaufquote von fast 80 Prozent fand Personalmanagement-Leiter Berhane Abraham am Freitag vor Medienvertretern bezeichnend. Er und Klinikvorstand Peter Weymayr sowie der Personalratsvorsitzende Richard Feihl waren jetzt in Berlin, um im Bundessozialministerium den Preis in Form einer Urkunde und einer kleinen Glas-Stele in Empfang zu nehmen. Beides soll am Klinikeingang platziert werden.

Patienten profitieren

Für Landrat Albert Löhner stand gestern bei der Medienpräsentation des Preises im Vordergrund, dass von dem offensichtlich guten Arbeits- und Betriebsklima im Neumarkter Klinikum vor allem die Patienten profitieren. Die Auszeichnung komme genau zum richtigen Zeitpunkt, denn in der Öffentlichkeit würden häufig bei Beschäftigten im Gesundheits- und Klinikwesen besonders hohe Anforderungen und die Neigung zum Burnout ausgemacht. Löhner: „Wenn sich der Mitarbeiter wohlfühlt, dann ist er weit von einem Überforderungssyndrom entfernt.“ Viele Kliniken müssten aufpassen, dass sie bei dem Versuch, die Personalaufwendungen zu minimieren, die „Grenze des Menschlichen nicht überschreiten“, meinte der Landrat.

Das Neumarkter Klinikum hatte sich im vergangenen Jahr schon einmal an dem Wettbewerb beteiligt. Bei der Auswertung der Mitarbeiterangaben hatte sich 2011 herausgestellt, dass es in der Einrichtung gewisse Kommunikations- und Informationsprobleme gibt. Personalvertretung und Krankenhausleitung reagierten sofort und führten Gesprächsrunden von Führungskräften mit „normalen“ Mitarbeitern ein. Die Neuerung hat sich prompt ausgezahlt: Auf dem Kommunikationssektor waren die Werte in diesem Jahr wesentlich besser.

Das Klinikum Neumarkt ist ein Schwerpunktkrankenhaus mit 430 Betten sowie ein Lehrkrankenhaus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. In Neumarkt werden unter anderem in 13 Hauptabteilungen in jedem Jahr etwa 60000 Patienten stationär und ambulant versorgt. Im Klinikum gibt es ein regionales Traumazentrum, eine „Stroke Unit“ und eine Tagesklinik für Schmerztherapie.

 

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