Gasmobilität hat auch in Neumarkt eine Zukunft

6.10.2018, 05:55 Uhr
Gasmobilität hat auch in Neumarkt eine Zukunft

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Wissenschaftliche Vergleiche zeigten, dass die nahe Zukunft unterschiedliche Standbeine der alternativen Mobilität brauche, so der Tenor der Veranstaltung. Es gehe darum, die Umwelt zu entlasten und trotzdem den Bedürfnissen der Autofahrer gerecht zu werden. Um die Schadstoffe deutlich zu reduzieren, sei es wichtig, möglichst schnell einen flächendeckenden Ersatz für reine benzin- und dieselgetriebene Fahrzeuge anzubieten. E-Mobilität sei dabei ein wichtiger Meilenstein für Kurzstrecken. Für Vielfahrer kristallisiere sich eher die Erdgas-Technik als sinnvoll heraus. Erdgas (CNG) sei eine erprobte umweltfreundliche und kostengünstige Variante zugleich.

Der erste Referent des Abends, Michael Schaarschmidt von "Zukunft Erdgas" aus Berlin, berichtete, dass CNG (Erdgas) mit deutlich höherem Energiewert als Benzin, Diesel und LPG (Flüssiggas), mit dem es oft verwechselt wird, viel wirtschaftlicher einsetzbar sei. Die geringeren Verbrauchskosten von CNG würden erst beim Fahren so richtig bewusst; beispielsweise durch die deutlich günstigeren Tankfüllungen und trotzdem stattlichen Reichweiten. CNG-Fahrzeuge gibt es ab Werk mit Herstellergarantie.

Ein zusätzlicher Benzintank, mit dem alle CNG-Autos ausgerüstet sind, ermöglicht ein Weiterfahren selbst mit leerem Gastank. Reichweite und Fahrgefühl entsprechen dem des gewohnten Benziners. Manche Modelle haben über 1200 km Gesamtreichweite. Die Anschaffungskosten bewegen sich auf dem Niveau eines Diesels und amortisieren sich in kurzer Zeit, da Steuer und Kraftstoff sehr günstig sind. Bekannte Autozeitschriften gaben bereits mehreren Erdgasmodellen in unterschiedlichen Tests eine Bestnote. Der Vortrag von Herrn Schaarschmidt endete mit dem Dank an das Signal der Stadtwerke Neumarkt, den Fortbestand der Tankmöglichkeit für Erdgasfahrzeuge auf einen neuen Weg bringen zu wollen.

Im Anschluss referierte Prof. Michael Sterner, der unter anderem im Bundeswirtschaftsministerium und Weltklimarat tätig ist, über globale Zusammenhänge und gesellschaftliche Strömungen der Gasmobilität. Er vertritt deutlich die Meinung, dass es Strom und Gas gleichermaßen braucht, um die Energiewende zu schaffen. Prof. Sterner ist Mitbegründer des Verfahrens "Power-to-Gas", bei dem zu viel produzierter Ökostrom vor Ort in Gas umgewandelt und dem deutschlandweiten Gasnetz zugeführt werden kann. Dieses bietet mit 511 000 Kilometern Gesamtlänge einen enormen Speicherplatz. Sterner zeigte somit auf, dass Erdgas nicht nur fossil vorkommt, sondern aus Wind-, Sonnenenergie und Biomethan hergestellt werden kann.

Jedes CNG-Auto kann auch mit reinem Biomethan betrieben werden. In Deutschland gibt es von den derzeit rund 900 Erdgastankstellen 30 Tankstellen, bei denen reines Biogas getankt werden kann. Das Fazit des kurzweiligen Abends: CNG-Autos sind umweltfreundlich und kostengünstig. Sie stehen in der derzeitigen Ökobilanz sogar noch vor der E-Mobilität.

zez

 

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