Insolvente Firma Europoles schlägt sich bislang wacker

23.11.2018, 10:08 Uhr
Eine Halle von Europoles im Gewerbegebiet Süd-Stauf in Neumarkt (Archifvoto).

© Fritz-Wolfgang Etzold Eine Halle von Europoles im Gewerbegebiet Süd-Stauf in Neumarkt (Archifvoto).

Unternehmenssprecher Markus Kurz versicherte auf Anfrage der Neumarkter Nachrichten, dass es bisher keine Entlassungen unter den knapp 600 Mitarbeitern am Neumarkter Standort gegeben habe. Aus Betriebsratskreisen war gestern einen Tag nach einer internen Betriebsversammlung zu hören, dass mit der Arbeitnehmervertretung gegenwärtig über einen Arbeitsplatzabbau nicht verhandelt werde.

Die Europoles GmbH & Co. KG befindet sich in Insolvenz in Eigenverwaltung und durchläuft einen Sanierungsprozess. Verschiedene Gesellschaften der Europoles-Gruppe mit weltweit 1200 Beschäftigten sind von der Insolvenz nicht betroffen.

Zur großen Erleichterung von Unternehmensführung und Belegschaft floriert die Firma geradezu. Der Insolvenzverwalter habe in Gesprächen mit den Banken und den Gläubigern sichergestellt, dass der Geschäftsbetrieb gesichert ist. Das ist auch dringend geboten, da laut Sprecher Kurz "laufend Aufträge eingehen". Aus Betriebsratskreisen war zu hören, dass Europoles "Arbeit ohne Ende" habe.

Einige Interessenten

Gleichwohl liegt die Zukunft des Unternehmens in der erfolgreichen Suche nach einem neuen Investor. Laut Sprecher Markus Kurz habe man mögliche Geldgeber nicht nur aus Deutschland, sondern auch europaweit sowie in den USA und Asien angeschrieben. "Die Reaktionen sind vielversprechend", berichtete der Sprecher. Es gebe einige Interessenten, deren Namen aber nicht genannt werden könnten.

Gleichzeitig existiert auch ein gewisser Druck zur Restrukturierung. Ohne einen Investor werde es nicht gehen, meinte Kurz. Dieser müsse bis Anfang 2019 gefunden werden. "Wir sind gerade dabei, die Braut hübsch zu machen." Und der Unternehmenssprecher stellte den Mitarbeitern beste Zensuren aus: "Die Belegschaft zieht hervorragend mit."

Kunde abgesprungen

Zur Insolvenz kam es, weil angeblich ein Kunde das Neumarkter Unternehmen im Regen hat stehen lassen: Ein Stromnetzbetreiber habe kurzfristig ein Großprojekt mit einem Volumen von 110 Millionen Euro gestoppt. Dafür hatte das Unternehmen laut Insolvenzverwalter bereits mehrere Millionen Euro investiert und Mitarbeiter eingestellt. Weitere Kreditaufnahmen waren nicht mehr möglich gewesen.

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