Kreisgelder fürs Kloster

20.11.2016, 12:52 Uhr
Kreisgelder fürs Kloster

© F.: privat

Der Freien-Sprecher, der Neumarkter OB Thomas Thumann, begründete vor der Abstimmung nicht näher, warum seine Fraktion eine „gespaltene Meinung“ zu der Landkreis-Zuwendung für die Sanierung des Klosters habe. Sieben der 16 Freien versagten dem Zuschuss ihre Zustimmung, Gelder die nach und nach in den nächsten Jahren fließen sollen.

Kreiskämmerer Hans Ried und Landrat Willibald Gailler berichteten dem Plenum, dass es gestern vor der Sitzung ein „großes Finanzierungsgespräch“ unter anderem mit Staatssekretär Albert Füracker und MdB Alois Karl (beide CSU) gegeben habe.

„Albert Füracker hat sich mächtig ins Zeug gelegt, damit die Realisierung in greifbare Nähe rückt“, sagte der Landrat. Der Finanz-Staatssekretär berichtete dem Kreistag, dass es gelungen sei, für das „herausragende Projekt ein breites Spektrum an Zuschussgebern“ zu finden. Geld steuerten nun der Bund, der Freistaat, der Bezirk, der Landkreis und die Stadt Berching bei, so Füracker.

Vor dem Kreistagsbeschluss seien die „Baukosten runtergefahren“ und Einzelvorhaben zurückgestellt oder gestrichen worden, so Kreiskämmerer Ried.Von ursprünglich rund 21 Millionen Euro bleiben nun 19,65 Millionen Euro übrig. Aus den Sitzungsunterlagen für die Kreistagssitzung geht hervor, dass der Bauherr auf Aufträge verzichten will, die den Prälatengarten, die Sanierung der Schenke im Biergarten, die Außenanlagen des Pfortenhofes und des Gästehauses, den Festplatz und ein Heizhaus mit Blockheizkraftwerk betreffen.

Der CSU-Fraktionsvorsitzende Alois Scherer hat das Kloster Plankstetten und seine Sanierung als „raumbedeutsames Objekt“ bezeichnet, das man unterstützen müsse. Berchings Bürgermeister Ludwig Eisenreich hält die 20 Millionen Euro Investition in das „Denkmal von nationalem Rang“ für bestens angelegtes Geld, weil dieses voraussichtlich zum größten Teil örtlichen Betrieben zugute komme. Die Abtei erfülle „soziale Aufgaben von überregionaler Bedeutung“. Und sie sei ein Wirtschaftsbetrieb mit über 100 Beschäftigten.

Der Altlandrat und CSU-Kreisrat Albert Löhner hielt dem genehmigten Zuschuss von 420 000 Euro die beantragten 600 000 Euro entgegen — und brachte auch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Freundeskreises der Abtei Plankstetten seine „Enttäuschung und Verärgerung“ zum Ausdruck. Es sei ein „Armutszeugnis“, dass der Landkreis so weit heruntergekommen sei, während der Bezirk eine Sonderförderung von 500 000 Euro gewähre.

Landrat Willibald Gailler verteidigte die Zuwendungsentscheidung des Landkreises damit, dass man nur die „Förderrichtlinien systematisch“ anwende.

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