Pfiffe gegen Gegner der geplanten Moschee in Regensburg

26.3.2018, 12:08 Uhr
Pfiffe gegen Gegner der geplanten Moschee in Regensburg

© Foto: Bettina Dostal

Heinrich Kielhorn von den Jusos sagte, die Jusos seien nicht gegen den Bau einer Moschee, das heiße aber nicht automatisch, sie seien dafür. "Wir sind für das Recht, eine Moschee bauen zu dürfen." Es sei eine zivilisatorische Verpflichtung, für die Freiheit der Religion einzutreten. "Wir vertreten das Recht, in Deutschland Religion ausüben zu dürfen." Irene Salberg von Verdi und den Linken zitierte AfD-Fraktionschef Alexander Gauland mit seinen Worten "wir holen uns unser Land zurück". "Das lassen wir nicht zu", sagte Salberg.

Akustische Barriere

Es gab kein direktes Aufeinanderprallen von AfD-Anhängern und Gegendemonstranten. Die Polizei hatte den Standort der AfD beim König-Ludwig-Denkmal mit Gittern abgeriegelt. Doch die rund 400 Gegendemonstranten schafften es mit einem Pfeifkonzert und Sprechchören eine akustische Barriere aufzubauen, die die Worte der AfD-Funktionäre nicht über die eigenen Reihen hinauskommen ließ. Starke Polizeipräsenz sorgte dafür, dass die Vertreter von linken Gruppierungen, den Grünen, der SPD, Piraten, des Bündnisses "Ausbildung statt Abschiebung", aber auch zahlreicher Bürger hinter der Absperrung blieben.

Die Anhänger der AfD traten weißblau-bayerisch mit Lederhose, Brezel und Akkordeon auf den Domplatz. "Mia san mia und des wolln ma a bleim" stand auf ihren Transparenten. Rund 350 Menschen applaudierten den markigen Worten des Direktkandidaten für den Landtag, Dieter Arnold, Landtagskandidat Benjamin Nolte, Katrin Ebner-Steiner aus Deggendorf und dem Bezirksvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Stephan Protschka. Was als Kundgebung gegen den Bau einer Moschee deklariert war, mutierte im Verlauf der Versammlung immer mehr zu einer Propagandaveranstaltung der AfD. Da wurde viel von "unserem schönen Regensburg gesprochen", das nicht durch eine Moschee "versaut werden dürfe".

Die Gegendemonstranten hielten mit ihren Parolen wie "We say it loud, we say it here, refugees are welcome here" und "Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda" bis zum Schluss durch.

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