Pfleiderer: Zukunft von Overdiek steht auf dem Spiel

10.2.2011, 10:59 Uhr
Pfleiderer: Zukunft von Overdiek steht auf dem Spiel

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Formal erfülle das Unternehmen zwar alle Voraussetzungen für eine Insolvenz, erfährt man aus Unternehmenskreisen; allerdings weise das Stillhalteabkommen mit den Banken darauf hin, dass „alle Beteiligten um die Zukunft des Unternehmens ringen“, hieß es gegenüber den Neumarkter Nachrichten.

Verschiedene Szenarien oder auch eine Mischung aus allen seien vorstellbar: Die Banken könnten auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten, um das Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Im Gespräch sind wohl bis zu 30 Prozent. Möglich ist auch, dass Unternehmensteile verkauft werden. Sicher wird die Restrukturierung nicht ohne schmerzhafte Einschritte für die Beschäftigten ablaufen.

Dies seien defensive Methoden, hieß es aus Unternehmenskreisen; sollte Pfleiderer eine Zukunft haben, müsste, trotz aller Schulden, investiert werden. Nur so könne man in den nächsten Jahren gewappnet sein.

Zukunft von Overdiek fraglich

Fraglich ist die Zukunft von Vorstandschef Hans Overdiek. Erste Priorität sei es zwar, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, dann müsse aber die Frage nach der Verantwortung für die Misere gestellt werden, verlautete es gegenüber den NN. Sollte Overdiek das Unternehmen verlassen,

wird er allerdings nicht ohne eine Abfindung gehen. Und die würde das Unternehmen erneut belasten; so erhielt Vorstandsmitglied Robert Hopperdietzel bei seinem Ausscheiden 2,75 Millionen Euro Abfindung.

Allerdings: Overdiek erhält neben seinem Gehalt, das 2009 aus 788.000 Euro Festgehalt und 596.000 Euro Erfolgsprämie bestand, auch einen Stay-on-Bonus. Sprich: Overdiek bekommt zusätzliche 203.000 Euro, wenn er das Unternehmen nicht aus eigenem Antrieb verlässt. Für ihn vielleicht ein Anreiz, nicht das Handtuch zu werden — auch wenn es sich mancher wünschen mag.

 

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