Regensburg: Vermisste Malina ist ertrunken

8.4.2017, 10:05 Uhr
An dieser Stelle bei Donaustauf wurde am Freitagmorgen eine Leiche gefunden. Ein DNA-Test hat nun bewiesen, dass es sich bei der Toten um die vermisste Regensburger Studentin handelt.

© NEWS5 / Auer An dieser Stelle bei Donaustauf wurde am Freitagmorgen eine Leiche gefunden. Ein DNA-Test hat nun bewiesen, dass es sich bei der Toten um die vermisste Regensburger Studentin handelt.

Das letzte Lebenszeichen der 20-Jährigen kam aus dem Stadtpark in Regensburg. Morgens um sechs Uhr schickte die Sozialpädagogik-Studentin ihrer Freundin vom Stadtpark aus ihren Standort per Google Maps. Dann versagte das Handy, das tags darauf im wenige Hundert Meter entfernten Herzogspark an der Donau von einem Spaziergänger gefunden wurde.

Zehn Kilometer flussabwärts hat nun eine Spaziergängerin in der Donau Malinas Leiche entdeckt. Die Identifizierung anhand der auffälligen Bekleidung war eindeutig. Auch ein DNA-Abgleich bestätigte den Verdacht: Bei dem Leichnahm handelt es sich laut Polizeiangaben zweifelsfrei um die vermisste Malina K..

Rechtsmediziner stellten in einer ersten Leichenschau fest, dass es eindeutige Merkmale für Ertrinken gibt. Anzeichen für Gewalteinwirkung fanden sie demnach zunächst nicht. Ob Stiche oder Würgemale - auch nach der langen Zeit im Wasser wären solche Verletzungen äußerlich erkennbar.

Diese Erstuntersuchung muss unmittelbar nach der Leichenbergung stattfinden: Zu diesem Zeitpunkt lassen sich noch Hinweise wie Schaum im Mund finden, was beweist, dass der Tod erst im Wasser eintrat. Weitere, feingewebliche Untersuchungen sollen nun diese erste These stützen.

Sollte Malina am Donauufer ins Straucheln gekommen sein, ist deutlich, dass sie keine Chance hatte. Der Fluss ist dort derzeit fast zwei Meter tief und reißend: Mehr als 200.000 Liter pro Sekunde, das ist die Abflussmenge, und das bei elf Grad Wassertemperatur.

Vater suchte in Regensburg

Seit dem 19. März hatten Polizei, Freunde und auch der aus der Nähe von München stammende Vater (47) von Malina nach der Studentin gesucht und öffentliche Aufrufe gestartet. 51.000 Euro, teils aus Spenden, waren für Hinweise ausgelobt worden. Malinas Vater will die Summe nun an die Spender zurückgeben oder für gemeinnützige Zwecke spenden.

Wenngleich, so die Polizei, inzwischen Gewissheit über den Tod der Vermissten herrscht, bleibt noch Arbeit für die Ermittler. Die junge Frau war mit ihrer Freundin Sara um Mitternacht zu einer Techno-Party in die "Alte Mälzerei" gegangen. Sie hatten sich aus den Augen verloren. Sara rief mehrfach Malina an; erst um sechs Uhr morgens schließlich die Kurznachricht mit der Karte.

War Malina allein? Die Regensburger Polizei hat dazu aufgerufen, Fotos von der Party per Mail einzusenden, um Malinas letzte Begleiter identifizieren können. Die Auswertung der Bilder dauert an. Erst wenn letzte Klarheit über einen Unfalltod herrscht, wird die Akte Malina geschlossen.

Die Kripo Regensburg hatte die Angehörigen der vermissten 20-Jährigen zeitnah nach der Auffindung des Leichnams informiert. Erst kürzlich hatte man über die Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" nach weiteren Zeugenhinweisen gesucht. Am Samstag morgen hat die Regensburger Kripo gemeldet, dass das Ergebnis des DNA-Abgleichs vorliegt. Danach handelt es sich bei der Gefundenen "zweifelsfrei" um die vermisste Malina.

Dieser Artikel wurde am Samstag, 8. April, um 10.05 Uhr aktualisiert.


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