Rentner zeigt Lkw-Fahrer den Vogel: Führerschein weg

28.2.2014, 10:37 Uhr

Wer kennt es nicht: Eine alltägliche Fahrt auf der Autobahn, im Fahrzeug davor ein langsamer Lkw und es bietet sich lange keine Möglichkeit, diesen zu überholen. Gerade diese Situation brachte einen 73-jährigen Rentner derartig auf die Palme, dass er sich im August vergangenen Jahres auf der A3 nahe Velburg zu einer Straftat hinreißen ließ, die jetzt vor dem Amtsgericht Neumarkt teuer wurde.

Der 73-Jährige zeigte laut Anklageschrift dem Fahrer eines 7,5 Tonners den Vogel, um seinem Ärger Luft zu machen. Als wäre dies noch nicht genug, zog der aus Wiesbaden stammende Rentner plötzlich auf die rechte Fahrbahn hinüber und bremste den Lkw-Fahrer aus. Dadurch musste der Brummi-Fahrer mehrmals auf die Bremse steigen. Der Angeklagte leugnete vor Gericht die provokante Geste beim Überholmanöver nicht, begründete diese aber damit, dass der Lkw-Fahrer ihn seinerseits ausgebremst habe, bevor er überholen konnte.

Bereits vor seiner Aussage verwies ihn Richter Reiner Würth auf seine prekäre Lage – schließlich gab es drei Zeugen zu diesem Vorfall.

Trotziges Geständnis

Nach langem Gespräch mit seinem Verteidiger willigte der Angeklagte ein, ein Geständnis abzuliefern, das sich strafmildernd auswirken würde.

Der Rentner wurde deshalb wegen Beleidigung und Nötigung zu einer Geldstrafe von 1875 Euro verurteilt. Außerdem wird ihm für einen Monat der Führerschein entzogen.

Der 73-Jährige akzeptierte das Urteil zwar, kündigte aber trotzig an, von nun an jeden, der ihn auf der Straße bedrängt, anzuzeigen.

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