Rosskur auf ostfriesisch

27.7.2012, 17:00 Uhr
Rosskur auf ostfriesisch

© André De Geare

Es gibt kaum ein Durchkommen: Überall säumen parkende Autos den Weg zum Reiterhof Mooswiese, wo der bekannte Pferdeheiler Tamme Hanken aus Ostfriesland einen Tag zu Gast ist. Christine und Max Pleiner, Betriebsleiter in der Mooswiese, haben den Medienstar in die Jurastadt geholt. Und das Echo ist riesig. Schon vor dem Hotel, so wird erzählt, sollen die Fans auf ihn gewartet haben.

Der Zwei-Meter-Mann, auch bekannt als „XXL-Ostfriese“ ist es gewohnt im Mittelpunkt zu stehen. Mit Unterstützung seines Lehrlings Martijn arbeitet er sich durch die Schlange der wartenden Pferde und ihrer Besitzer. Aus dem gesamten Großraum sind sie angereist, damit Tamme Hanken ihre Vierbeiner in Augenschein nimmt.

„Laufen und lächeln“, heißt es schließlich für eine junge Frau und ihren Fuchs, die wie alle anderen geduldig auf der angrenzenden Wiese gewartet haben. Vorwärts und wieder zurück, ein paar geübte Handgriffe und der Zauber ist schon fast vorbei. Im kurzen Gespräch mit der jungen Besitzerin zeigt Hanken, dass er es gewohnt ist, vor Publikum zu arbeiten. Ein paar fachliche Tipps und ein bisschen Ostfriesen-Schmäh lässt die Zuschauer trotz der Hitze ausharren.

Der Eintritt für die Zuschauer ist kostenlos und viele sind gekommen, um sich vielleicht etwas abzuschauen und für das eigene Tier zuhause etwas ableiten zu können. Sie werden nicht enttäuscht. Immer wieder plaudert Hanken aus dem „Nähkästchen“, nennt den Pferdebesitzern alte, bewährte Hausmittel und gibt Tipps für das tägliche Leben. So zum Beispiel, dass Pferde nicht nur mit Wasser aus der Leitung getränkt werden sollten. Regenwasser enthalte viel mehr Eisen, sagt Hanken und rät der jungen Frau, ihrem Pferd immer wieder eine beliebig große Menge davon anzubieten.

Woran es meistens liegt, dass die Pferde nicht hundertprozentig in Ordnung sind: Sattel, Trense und Beschlag, sagt Hanken und studiert dabei schon den ausgefüllten Fragebogen des nächsten Kandidaten. Martijn regelt derweil das Finanzielle – denn nur das Zuschauen ist kostenlos.

Der Tag in der Mooswiese ist ausgefüllt – die Arbeit geht dem Ostfriesen nicht aus. Neben den Tierbesitzern warten auch noch Autogrammjäger und eine Frau fragt, ob auch Menschen behandelt werden: „Nein.“

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