Velburg setzt ein Zeichen gegen Intoleranz und Hass

4.9.2018, 09:36 Uhr
Velburg setzt ein Zeichen gegen Intoleranz und Hass

© Werner Sturm

Die Partei hielt zur gleichen Zeit, im Hotel Gasthof Zur Post eine Wahlkampfveranstaltung mit ihrem Bundestagsabgeordneten Peter Boehringer sowie dem Kreisvorsitzenden Amberg-Neumarkt und Direktkandidat zur Landtagswahl Werner Meier.

Obgleich es regnete fanden Männer und Frauen aus vielen Gemeinden und Städten im Landkreis Neumarkt, darunter zahlreiche Kommunalpolitiker, den Weg nach Velburg. Ausgestattet mit Regenschirmen, Trillerpfeifen, Glocken, Topfdeckeln, Rasseln, Ratschen und allem Möglichen, was genügend Lärm macht, trafen sie sich beim Brunnen vor dem Velburger Rathaus zu einer angemeldeten Gegendemonstration zur Veranstaltung der AfD. Sie hielten Plakate in die Höhe mit Aufschriften wie "grantl´n ja, hetzen nein", "Stoppt die AfD" oder "Bayern ist bunt". Auf einem Banner stand in bunten Lettern das Motto der Veranstaltung geschrieben.

T-Shirts mit rot durchgestrichenen Hakenkreuzen verdeutlichten die Anliegen der Demonstranten genauso, wie vereinzelte "Nazis-raus"-Rufe. Gestaltet wurde die Aktion von den Ortsverbänden von Bündnis 90/Die Grünen, CSU, SPD und Freie Wähler.

Der Initiator, der Grünen-Kreis- und Stadtrat Roland Schlusche, zeigte sich ob des großen Andrangs überrascht und höchst erfreut: "Das finde ich superklasse." Man sei versammelt, um über Parteigrenzen hinweg einzustehen für Meinungsvielfalt, Toleranz, Menschenwürde und gleiche Rechte für alle, rief er der Menge zu.

"Wir möchten, dass alle Menschen in unserem Land frei, friedlich und sicher leben können", sagte Schlusche. "Wir wollen nicht, dass durch Hetze und Vorurteile unser gesellschaftliches Klima vergiftet wird," Die Demo sei ein Zeichen dafür, dass Intoleranz, Ausgrenzung, Hass und Gewalt keine Chance bekommen dürfen. "Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens oder seiner religiösen oder politischen Anschauung benachteiligt oder bevorzugt werden." Deshalb sei ein Dialog aller politischen Parteien notwendig, um in schwierigen Zeiten einen Konsens zu erreichen, damit es allen Menschen in Deutschland noch besser geht. "Menschlichkeit statt Hass ist das Gebot der Stunde für alle demokratischen Parteien."

Jeder dieser Sätze des Grünen-Politikers wurde mit lautem Beifall und Bravorufen bedacht. Der CSU Ortsvorsitzende Peter Burnickl junior ergänzte: "Es ist schön, heute hier gemeinsam mit ihnen stehen zu können, getreu unserer Devise grantl´n ja, hetzen nein."

Die Beamten der Polizeiinspektion Parsberg mussten nur einmal kurz schlichtend eingreifen, als junge Männer vor dem Hotel Gasthof, in dem die AfD Veranstaltung war, das Geschehen mit ihren Handys festhalten wollten, was nicht auf allgemeine Gegenliebe stieß. Die Antwort kam in friedlicher Form. Als drinnen die AfD mit ihrer Versammlung begann, wurde es draußen immer lauter.

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