Verdacht: Wurde die Kago-Insolvenz verschleppt?

8.3.2016, 10:00 Uhr
Verdacht: Wurde die Kago-Insolvenz verschleppt?

© Foto: Günter Distler

Die Online-Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit berichtet nach umfangreichen und wochenlangen Recherchen über Hintergründe der Insolvenz bei German Pellets und bei Kago Wärmesysteme. Beide Unternehmen gehören oder gehörten mehrheitlich dem Unternehmer Peter Leibold.

Laut Zeit-Bericht soll die Insolvenzanmeldung für Kago Ende Januar viel zu spät erfolgt sein. Denn das Unternehmen habe bereits im November keine Mitarbeitergehälter mehr zahlen können. Schon im Mai 2015 sei die Lage bei Kago so desolat gewesen, dass der damalige Geschäftsführer Insolvenz habe anmelden wollen, wie Insider laut Zeit berichtet haben sollen. Leibold habe dem Manager angeblich mit einer Schadensersatzklage gedroht. Der Geschäftsführer habe das Unternehmen verlassen müssen. Die Wochenzeitung stellt die Frage: „Hat Leibold so die Insolvenz verschleppt, um zu verhindern, dass die Anleger von German Pellets aufmerksam werden?“

Die Neumarkter Nachrichten bemühten sich per Mail um eine Stellungnahme von Peter Leibold zu den Vorwürfen. Eine Antwort blieb bis Redaktionsschluss aus.

„Wir ermitteln wegen möglicher Straftaten im Zusammenhang mit der Insolvenz“, erklärte Antje Gabriels-Gorsolke gestern auf NN-Anfrage. Die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wies allerdings darauf hin, dass dies im Rahmen der Insolvenzüberwachung Routine sei. Es lägen aber auch einschlägige Anzeigen vor.

Das Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen sei „völlig offen“. Über den Stand der Nachforschungen wollte die Sprecherin aus „ermittlungstaktischen Gründen“ nichts sagen.

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