Weltmarktführer ETA startet gerade durch

12.4.2014, 15:00 Uhr
Philip Poensgen und Dr. Clifford Sell (von rechts) freuen sich auf ein gutes Geschäftsjahr 2014.

© Nahr Philip Poensgen und Dr. Clifford Sell (von rechts) freuen sich auf ein gutes Geschäftsjahr 2014.

Von einem Umsatzwachstum von 15 Prozent im ersten Quartal 2014 berichtete Geschäftsführungsmitglied Philip Poensgen vor Medienvertretern. ETA rechne im Gesamtjahr mit einem „soliden zweistelligen Wachstum“. Sein Geschäftsführungskollege Dr. Clifford Sell stellt einen geradezu rasanten Auftragseingang fest: „Die Kunden bestellen oft den ganzen Jahresbedarf.“ Die Konjunktur liefere im Moment ordentlichen „Rückenwind“ für das Unternehmen.

Der Frühling kommt für ETA zur rechten Zeit, denn das Unternehmen ist mit dem Umsatzrückgang von 87 auf 85 Millionen Euro in 2013 unzufrieden. Poensgen und Sell führen die Delle auf schwächelnde Umsätze in den USA und in Asien zurück. ETA hat eben seine Vertriebsorganisation in China ganz neu aufgestellt und hofft dort wieder auf bessere Geschäfte. Das Geschäftsführungsduo führt das Umsatzminus aber auch auf Sondereffekte durch den Verkauf zweier Unternehmensbeteiligungen zurück.

ETA liefert Stromabsicherungsprodukte unter anderem für Medizingeräte, für Automatisierungstechnik und für Fahrzeughersteller auch in den USA und Asien. Während die Geschäftsentwicklung in diesen Sparten gut ist, bereitet die Telekommunikation den Altdorfern Probleme: Chinesische Anbieter würden sich gegenwärtig regelrecht „in die Märkte einkaufen“. ETA-Chef Sell berichtete von Geschäftspraktiken, wonach die Konkurrenz kostenlos Anlagen bei Kunden installiere und nur an der Wartung und an der Verwertung von Altanlagen verdiene. Sell: „Wir tun uns schwer auf Märkten, auf denen Wettbewerber ihre Produkte verschenken.“

Während ETA weltweit auf 1373 Mitarbeiter um zehn Prozent zugelegt hat, nahm die Belegschaft in Deutschland von 724 auf 713 leicht ab, auch eine Folge eines Altersteilzeitprogramms. Im Werk Hohenfels werden konstant 165 Menschen beschäftigt. Die Stammbelegschaft sei dort sehr gut ausgelastet; wegen Auftragsspitzen würden zusätzlich 13 Zeitarbeiter beschäftigt.

Spielerische Kontrolle

ETA ist gerade dabei, unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ eine Vorreiterrolle zu übernehmen: Mit einer speziellen Software mit einer leicht bedienbaren Oberfläche wie bei Computerspielen gelingt es, Störungen der Stromversorgung von Produktionsanlagen aufzuspüren und schnell zu beheben. Das Unternehmen hat einen Exportanteil von 69 Prozent und investiert sieben Prozent des Umsatzes in Innovationen. Über die Gewinnsituation macht ETA traditionell keine Angaben.

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