Flüchtlingshilfe : MdL Schmidt reiste an syrisch-türkische Grenze

21.11.2014, 18:07 Uhr
Flüchtlingshilfe : MdL Schmidt reiste an syrisch-türkische Grenze

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Zu den Höhepunkten der an Terminen reichen Reise zählten Gespräche mit dem Deutschen Botschafter in der Türkei und hochrangigen türkischen Regierungsvertretern, der Meinungsaustausch mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen wie dem Regionaldirektor der Welthungerhilfe und Vertretern der Vereinten Nationen sowie ein Treffen mit dem griechisch-orthodoxen Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Seine Allheiligkeit Bartholomaios I.

Thematisch stand neben der Vertiefung der bayerisch-türkischen Beziehungen vor allem die Flüchtlingssituation auf der Tagesordnung. Schmidt zog Bilanz: „Die Türkei ist ein dynamisches und aufstrebendes Land, das wie kein anderes die Kultur des Westens mit den Traditionen des Islams verbindet. Trotz der Berichte über Menschenrechtsverletzungen seit der Regierungsübernahme durch Präsident Erdogan befindet sich das Land insgesamt auf einem hoffnungsvollen Weg. Die Menschen am Bosporus müssen sich aber bald entscheiden, ob sie weiter Richtung Modernisierung schreiten oder den eingeschlagenen Pfad verlassen und in die Diktatur abdriften. Für einen Beitritt zur Europäischen Union reicht es derzeit jedenfalls noch nicht.“

Tief berührt zeigte sich die Landtagsabgeordnete aus dem Uehlfelder Ortsteil Voggendorf (Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) vom Besuch des Flüchtlingscamps Nizip an der syrisch-türkischen Grenze: „Die Türkei ist dank ihrer relativen Stabilität ein Hauptzielland für syrische Flüchtlinge. Gemessen an den wirtschaftlichen Möglichkeiten werden die Flüchtlinge auch überraschend gut versorgt. Bayern kann sich hier sicherlich einiges abschauen und seine Asylpolitik verbessern.“ So ginge die Türkei beispielsweise individueller auf die Flüchtlinge ein und berücksichtige stärker den kulturellen Hintergrund der Menschen.

Ein interessanter Ansatz

Dies sei, so MdL Schmidt, “ein auch für die Unterbringung in den neuen Einrichtungen in den Landkreisen Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Erlangen-Höchstadt und Fürth ein interessanter Ansatz“. Im Camp gebe es Kinderbetreuung, Schule und sogar eine Ausbildungsstätte. Für Studenten stelle der türkische Staat Stipendien bereit, sodass sie ihr Studium in der Türkei fortsetzen können. Bedürftige Camp-Bewohner erhalten Gutscheine, mit denen sie notwendige Besorgungen bezahlen können.

Schmidt „Ich habe großen Respekt vor den Anstrengungen der Türkei in Sachen Flüchtlingspolitik. Dadurch, dass die Menschen hier versorgt werden, wird eine humanitäre Katastrophe verhindert und eine Weiterwanderung - beispielsweise auch nach Bayern - obsolet. Gerade deshalb ist es unsere Pflicht, die Türkei bei der Flüchtlingsversorgung noch besser zu unterstützen“.

Die Abgeordnete möchte sich außerdem dafür einsetzen, “dass die Entwicklungshilfe gezielter auf die Unterstützung von Mädchen und Frauen ausgerichtet wird, da diese am stärksten unter der Diskriminierung in schwach entwickelten Ländern zu leiden haben“.

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