12. Oktober 1968: Handwerk im Schaufenster

12.10.2018, 07:00 Uhr
12. Oktober 1968: Handwerk im Schaufenster

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Gleichzeitig bietet die Ausstellung den Eltern, die sich über die berufliche Zukunft ihrer Kinder Gedanken machen, eine Menge Anschauungsmaterial. Denn auch die Berufsberatung des Arbeitsamtes ist groß eingestiegen. Bei der Eröffnungszeremonie in der Empfangshalle wich Kreishandwerksmeister Hans Bauerreiß aus triftigem Grund vom „Protokoll“ ab. Er begrüßte zuallererst Kurt Schrepfer, der – wie bereits ausführlich berichtet – für seine „klassische Damen-Abendfrisur“ den Weltmeistertitel an die Pegnitz geholt hat. Erst nach dem Champion kamen die zahlreichen Ehrengäste an die Reihe, deren prominenteste ein Hohelied aufs Handwerk anstimmten.

12. Oktober 1968: Handwerk im Schaufenster

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Es habe seine Stellung in Wirtschaft und Gesellschaft behauptet, sich den Zeitläuften angepaßt und biete auch heute der Jugend eine solide Ausbildung, versicherten übereinstimmend Verwaltungsdirektor Hans B. Klamroth vom Arbeitsamt, Handwerkskammerpräsident Hans Insenhöfer, Staatssekretär Karl Hillermeier vom Arbeitsministerium und das Stadtoberhaupt.

12. Oktober 1968: Handwerk im Schaufenster

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„Wir werden in der nächsten Zeit grundlegende Veränderungen erleben: mehr Dienstleistungen, neue Formen in der Landwirtschaft, andere Verkehrsgewohnheiten der Bevölkerung, reformierte Schulsysteme. Das ist der Weg, der vor uns liegt und auf dem auch das Handwerk geht, ja, manchmal schon vorangeht“, erklärte der Oberbürgermeister vor dem Rundgang durch die Ausstellung, in der vor allem auch der Nachwuchs seine Arbeiten der kritischen Öffentlichkeit zeigt.

Übersichtlich aufgebaut, beweist das Nürnberger Handwerk – in Stadt und Land gibt es zur Zeit rund 6000 Betriebe – sein Können, dokumentierte es seinen Willen, den Kunden als König zu betrachten. Von den Augenoptikern bis zu den Zahntechnikern, von A bis Z also, reicht die Palette der beteiligten Innungen. Buchbinder, Musikinstrumentenmacher, Schlosser, Konditoren, Kachelofen- und Luftheizungsbauer, die heutzutage sehr gefragten Kraftfahrzeugspezialisten, Glaser, Modisten und schließlich die Korbmacher werkeln an ihren Ständen, so daß sich ein Duftgemisch aus Schmalz und Parfüm durchs ganze Künstlerhaus zieht, das mit dieser Schau endgültig seine Schuldigkeit getan hat und bald einer neuen „Eingangspforte für die Altstadt“ weichen muß.

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