14. September 1967: Heimstatt der Kunst

14.9.2017, 07:36 Uhr
14. September 1967: Heimstatt der Kunst

© Gerardi

Die "steinerne Behausung" inmitten eines fast ländlich gehaltenen Gartens, die im Auftrag des reichen Lorenz Tucher zwischen 1533 und 1540 errichtet wurde, fiel dem Bombenhagel im zweiten Weltkrieg zum Opfer. Der Nachfahre Dr. Hans Christoph Freiherr von Tucher läßt den Besitz wieder aufbauen. Zusammen mit dem Bauherrn und den Denkmalspflegern entwarf Architekt Walter Mayer die Pläne.

Bei der Fassade hielten sie sich getreu an das Vorbild. Nur im Inneren erlaubten sie sich kleine Zugeständnisse an die heutige Zeit, denn die Wohnungen für den Kastellan und den Hausmeister werden modern eingerichtet. Die übrigen Räume aber werden wie früher entstehen, wobei der Tuchersaal im Germanischen Nationalmuseum seine bezaubernde Einrichtung mit den Gobelins und den Hirsvogelfenstern – sie sind einst für dieses Schlößchen angefertigt worden – wieder wird abgeben müssen.

Ob allerdings auch der Garten nach dem alten Vorbild angelegt werden kann, steht noch nicht fest. Die Entscheidung hängt ab von den Plänen für die Neubauten der 6. Fakultät auf dem Areal der Tucherbrauerei. Weil beide, Universität und der restaurierte Patrizierbesitz, Nachbarn sind, möchte man für die Gartenarchitektur eine Gesamtkonzeption entwickeln.

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