15. Januar 1968: Der erste Unfallwagen

15.1.2018, 07:00 Uhr
15. Januar 1968: Der erste Unfallwagen

© B. S.

Der BRK-Kreisverband mußte tief in die Tasche greifen, um das mit allen technischen Raffinessen ausgestattete Fahrzeug anzuschaffen. Doch der hohe Kaufpreis von 40.000 Mark wird sich bestimmt bezahlt machen, denn der Wagen ermöglicht es, bei Schwerkranken und Unfallverletzten schon auf dem Weg in die Unfallkliniken die ersten, lebensrettenden Maßnahmen einzuleiten.

15. Januar 1968: Der erste Unfallwagen

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Der neue Notunfallwagen wurde am Nachmittag erstmals kritisch unter die Lupe genommen. Neben dem Vorsitzenden des BRK-Kreisverbandes, Stadtrat Dr. Max Thoma, Kreisgeschäftsführer Franz Reichelt, Kolonnenarzt Medizinaldirektor Dr. Hanns Birkner und AOK-Direktor Ernst Pürner, besichtigten Vertreter der Polizei, Feuerwehr, der Staatsanwaltschaft, Bundeswehr und des ADAC das „Schmuckstück“ der Rettungswache.

Das Interesse richtete sich in erster Linie auf die Innenausstattung mit den einzelnen Hilfsgeräten. Die schwenkbare Trage im Rettungswagen ist so montiert, daß die Ärzte und Helfer den Verletzten von drei Seiten Erste Hilfe leisten können. Dazu dienen ihnen die mannigfaltigsten Hilfsgeräte wie Instrumentensätze für Punktionen, Intubation, Notamputation, ein Blutdruckmesser, Stirnleuchten und schwenkbare Arztleuchten, Bestecke für Notgeburten, Beatmungsbeutel mit Luft und Sauerstoffventilen sowie Masken für Erwachsene und Säuglinge. Daneben stehen für die Helfer eine Sauerstoffflasche mit elf Liter Inhalt sowie Sekretabsaugpumpen jederzeit griffbereit.

Bei der Finanzierung des mit Spezial- und Funkeinrichtung ausgestatteten Fahrzeuges hat der Kreisverband 20.000 Mark aus Eigenmitteln aufgebracht. Eine weitere Finanzspritze in Höhe von 8.000 Mark genehmigte das BRK-Präsidium, der Rest stammt aus Spenden sowie dem Ertrag aus einer Altpapiersammlung.

Um den Unfallrettungsdienst und Krankentransport ständig zu verbessern, hat der Kreisverband im Laufe der Jahre alle Fahrzeuge mit modernsten Rettungsgeräten ausgestattet und das Sanitätspersonal – 41 hauptamtliche und 25 ehrenamtliche Sanitäter – laufend geschult. Die 22 Spezialkrankenwagen haben 655.840 Kilometer zurückgelegt. Von insgesamt 42.038 Transporten galten 3.632 Unfallverletzten und 2.376 Schwerkranken und Vergifteten.

Auch für die Zukunft schmiedet der Kreisverband große Pläne: für den Ausbau des Unfallrettungsdienstes sollen noch weitere sechs Unfallrettungswagen und 16 Spezialkrankenwagen angeschafft werden.

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