15. Oktober 1968: Das Dach ist undicht

15.10.2018, 07:00 Uhr
15. Oktober 1968: Das Dach ist undicht

© Friedl Ulrich

Der rot-schwarze Holzanstrich des Fußbodens gleicht einem notdürftig geflickten Straßenbelag mit Rillen, Wellen und teilweise zentimetertiefen Schlaglöchern.

„Es muß etwas geschehen“, beschloß unter diesen Umständen die Messehallen GmbH. lm November und Dezember soll der 3200 Quadratmeter große Fußboden herausgerissen und als Kunststeinbelag neu verlegt werden. Dann will man die Wände und Pfeiler ausbessern und streichen lassen. Im Juni 1969 soll, die Halle schließlich ein neues Dach erhalten.

15. Oktober 1968: Das Dach ist undicht

© Friedl Ulrich

Die Messehalle wurde 1952 in relativ kurzer Zeit erbaut und hat seither gute Dienste geleistet. Dies gilt doppelt, wenn man sich an die damalige Finanz- und Materialsituation erinnert. Was hat der Fußboden in dieser Zeit doch ausgehalten: schwerbeladene Lastwagen, Eisrevuen, bei denen er nur mit Dachpappe, Sägespänen und Sand geschützt war, Ausstellungen und Spielwarenmessen, bei denen er mit Dübeln und Nägeln traktiert und sogar angebohrt wurde.

„Die Aussteller sind mit der Halle nicht sehr pfleglich umgegangen“, bedauert Direktor Fritz Drescher. Deshalb will er dafür sorgen, daß bei der Renovierung noch mehr Haken und Ringe für Dekorationen fest angebracht werden. Die Erneuerung kostet viel Geld. Für den ersten Abschnitt, der außer den genannten Arbeiten noch die Instandsetzung der Garderoben und Nebenräume, Ausbesserungen an den elektrischen Installationen und Fugenarbeiten im Europa- und Max-Scherer-Haus vorsieht, sind insgesamt rund 500 000 DM vorgesehen. Eine Dreiviertelmillion wird die bisher noch nicht zeitlich festgelegte Erneuerung der Außenfassade des Messehauses einschließlich dringend notwendiger Ergänzungen an der Beleuchtung und an der Gesamtanlage erfordern.

„Die riesigen Flächen kosten Geld“, stellt der Messedirektor fest. Er erinnert aber auch daran, daß man in den letzten Jahren wegen des Bau des Europahauses und im Hinblick auf die Generalüberholung nur die nötigsten Schönheitsreparaturen ausführen ließ. Die Instandsetzungskosten trägt zu einem Drittel die Messehallen GmbH und zu zwei Dritteln ihre Hauptgesellschafterin, die Stadt Nürnberg

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