16. Februar 1967: Schloss in "neuer Blüte"

16.2.2017, 07:00 Uhr
16. Februar 1967: Schloss in

© Gertrud Gerardi

Die "Insea" wäre als Schlossherr besonders gern gesehen, weil sie den Barockbau auf eigene Kosten (etwa eine Million DM) herrichten müßte. Schul- und Kulturreferent Dr. Hermann Glaser schilderte in der gestrigen Plenarsitzung des Stadtrates den Almoshofer Herrensitz mit seiner wechselreichen Geschichte in den schönsten Farben. "Gerade für Kunsterzieher ist er besonders reizvoll", erklärte Glaser, der das Schloß einmal in guten Händen wissen, zum andern mit seinem neuen Besitzer den Ruhm der Stadt mehren möchte.

16. Februar 1967: Schloss in

© Gertrud Gerardi

Nürnberg könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn die "Insea" anbeißt. Auf diese Weise gelangte ein Institut von weltweiter Ausstrahlung in seine Mauern und das Schloß aus dem Jahre 1693, das ganz überholt, mit einer Heizung und mit sanitären Einrichtungen ausgestattet werden muß, bliebe als baugeschichtliches Denkmal ohne Zutun der Stadt erhalten. Denn in dem Angebot wird klipp und klar gesagt: "Finanzierungshilfe zu den Baukosten kann von der Stadt nicht geleistet werden." Sie hofft vielmehr, daß Bund und Land dem Internationalen Kunsterzieherverband unter die Arme greifen. Die "Insea" wird sich sicher umschmeicheln lassen, ehe sie sich entscheidet, denn Nürnbergs Mitbewerber sind auch nicht untätig. Zuletzt traten sogar noch die Japaner auf den Plan, die neuerdings den Präsidenten des Kunsterzieherverbandes stellen und damit einen Deutschen auf den Vizepräsidentensessel verdrängten.

Aus diesen Gründen begrüßte es Dr. Sieghard Rost (CSU) als Urheber der Nürnberger "Insea"-Pläne, daß die Stadt "nach allgemeinen Gesprächen" handfest zur Tat schreite. "Damit dürften wir uns einen Vorsprung gegenüber anderen europäischen Ländern sichern", meinte Dr. Rost. Der Stadtrat pflichtete ihm und Dr. Glaser einhellig bei. Nun liegt es an der "Insea", ob die Blütenträume der Nürnberger für das Almoshofer Schloss wahr werden.

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