16. Mai 1967: Schönes Pfingstfest in Nürnberg

16.5.2017, 08:04 Uhr
16. Mai 1967: Schönes Pfingstfest in Nürnberg

© Gerardi

Das Fazit überrascht nicht. Während der Feiertage - sie hatten mit hellem Sonnenschein verheißungsvoll begonnen und endeten mit Regenschauern - wirkten selbst solche Straßenzüge wie ausgestorben, in denen sonst Hochbetrieb zu herrschen pflegt. Viele Großstädter waren, des Pflastertretens müde, ausgeflogen. Die nähere Umgebung, aber auch die Ferne hatte sie gelockt.

16. Mai 1967: Schönes Pfingstfest in Nürnberg

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Entlang den großen Ausfallstraßen, in der Fränkischen oder der Hersbrucker Schweiz sowie in den südlich von Nürnberg gelegenen Erholungsgebieten bot sich dagegen am Samstag und Sonntag überall das gleiche Bild: Spaziergänger und parkende Autos, deren Besetzungen auf Klappstühlen rasteten und den Sonnenschein genossen, der bereits am Samstag Höchsttemperaturen bis zu 24 Grad bescherte.

Die Daheimgebliebenen aber steuerten bei solcher sommerlichen Wärme - am Sonntag kletterte die Quecksilbersäule des Thermometers auf 27 Grad - zuerst einmal die Freibäder an, in denen bis zum Sonntagabend fast 30.000 Besucher gezählt wurden. Allein das Stadionbad war von 4800 Wasserratten bevölkert, die in den 16 Grad warmen Fluten Abkühlung suchten. Gefragt waren außerdem die Kirchweihen, wie sie am Wochenende in Zabo gefeiert wurden, die Parks und die traditionellen Treffpunkte wie der Dutzendteich, so daß am Ende jeder auf seine Kosten gekommen war: Im Bad, im Wirtsgarten unter schattigen Bäumen bei Kaffee, Bier und Nachmittagskonzert, beim Spaziergang oder beim Rudern Vis-a-vis vom Kongreßhallen-Torso.

Die Nürnberger haben erholsame Tage genossen, die selbst vom regnerischen Ende nur wenig getrübt werden konnten. Und die Wirte hatten ein Geschäft gemacht, weil heuer der Muttertag mit dem Pfingstsonntag gefeiert wurde und in vielen Familien auch die geplagte Hausfrau einen Tag lang Urlaub vom Herd bekommen hatte.

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