17. Juli 1967: Kämpfer gingen baden

17.7.2017, 07:00 Uhr
17. Juli 1967: Kämpfer gingen baden

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Der Wasserballspieler von der Spielvereinigung Fürth hechtete in die schmutzigbraunen Fluten, kühlte sich tüchtig ab, kletterte triefend auf das feste Land am Trödelmarkt und schwenkte triumphierend den Siegerpokal, den er für ein weiteres Jahr in die Nachbarstadt mitnehmen durfte.

Hunderte von Zuschauern verfolgten auf den Brücken, am Ufer und von den Fenstern der umliegenden Häuser die Duelle mit Stangen auf schwankenden Planken. Insgesamt 16 Matadore stachen aufeinander los. Sie gehörten der Schwimmabteilung der Spielvereinigung Fürth, der Nordbayerischen Sportanglervereinigung Nürnberg und dem Schwimmverein Franken Nürnberg an.

Das Los bestimmte, daß in der ersten Runde sogar Vereinskameraden gegeneinander antreten mußten. Männer der Freiwilligen Feuerwehr Straßenholz stocherten im Schweiße ihres Angesichts die plumpen schweren Schelche in Angriffsposition, ließen sie gegeneinander gleiten und balancierten die Bewegungen der Kämpfer so gut es ging aus. Das Publikum hatte seinen Spaß und ließ sich weder durch Platzregen, noch durch Blitze und Donnergrollen vertreiben. Einer nach dem anderen ging „baden“, bis sich schließlich die beiden Sportangler Gerhard Hartmann und Günther Klein, der Franken-Schwimmer Alfred Schorr und der Fürther Günther Zolles als Pokal- und Medaillen-Anwärter qualifiziert hatten.

„Sieger nach Punkten“ wurde schließlich nach zweieinhalbstündigen Gefechten Günther Zolles, der Gerhard Hartmann dreimal in den Kahn, aber nicht ins Wasser stoßen konnte. Für Hartmann war das ein stolzer Erfolg, denn er nahm erstmals an einem Fischerstechen teil. Dritter wurde wie im Vorjahr Alfred Schorr von den Franken-Schwimmern.

Franz Bromig von der Gesellschaft zur Pflege Altnürnberger Brauchtums überreichte Medaillen und Pokale, lobte die tüchtigen Feuerwehrmänner, von denen auch zwei in der Hitze der Gefechte über Bord gegangen waren, und lud – weil‘s so schön gewesen war – gleich zum Fischerstechen 1968 ein.

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