17. Mai 1967: Frost sprengte Decke

17.5.2017, 07:35 Uhr
17. Mai 1967: Frost sprengte Decke

© Ulrich

Die Folge: In der mit hakenkreuzähnlichen Ornamenten verkleideten Decke haben sich zentimeterbreite Risse gebildet, einige Teile der Überdachung sind bereits ausgebrochen und am Boden zerschellt, haben aber glücklicherweise noch kein Menschenleben gefährdet.

Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter hat die Konsequenz gezogen und in einem Dringlichkeitsverfahren beantragt, die Galerien zwischen den beiden Eckpfeilern und dem tribünenartigen Kopfbau in der Mitte noch vor dem Norisring-Rennen am 2. Juli abbrechen zu lassen.

Dies teilte Baureferent Stadtrat Heinz Schmeißner gestern dem Bauausschuß des Stadtrats mit. Der letzte Winter mit seinem häufigen Wechsel von Frost und Nässe habe der Deckenkonstruktion derart zugesetzt, daß der Zahn der Zeit noch intensiver als bisher an dem Gewölbe sein Werk vollenden konnte, zumal die Decke bereits im Krieg Schäden erlitten hatte. Damals habe man Holzgestelle mit Tarnnetzen aufgesetzt, die bei Angriffen verbrannt seien. Durch die Hitze hätten sich die ersten Risse im Gefüge der Kalksteine gebildet, die Folgen seien nun, fast 25 Jahre später, nicht mehr abzuwenden.

Der Bauausschuß stimmte dem Dringlichkeitsantrag zu, nachdem er zuvor, wie Bürgermeister Franz Haas zufrieden feststellte, "einige Millionen" - nach unseren Berechnungen fast 10,4 Millionen - "für Aufträge an die Bauwirtschaft" einstimmig bewilligt hatte. Einen nicht unerheblichen Teil dieser Summe wird die Stadt von Bauträgern und zum Teil auch vom Bund wiedererhalten, aber die Genehmigung durch den Ausschuß kann die Vorhaben erst in Gang bringen.

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