18. April 1968: Badefreuden an kühlen Tagen

18.4.2018, 07:00 Uhr
18. April 1968: Badefreuden an kühlen Tagen

© Gerardi

Noch arbeiten Planierraupen und Bagger auf Hochtouren, freiwillig leisten die Vereinsangehörigen Schwerarbeit, um nach dem Endspurt von rund vier Wochen pünktlich zu Saisonbeginn Mitte Mai den Badebetrieb aufnehmen zu können.

Die beiden Schwimmbecken mit den Olympiamaßen 25 mal 50 Metern sind fertig und die Platten um sie verlegt. In dem Gebäude auf dem Wall zwischen den beiden Bassins sind die Umwälzanlage und die Heizung, die das Wasser auf 22 bis 24 Grad erwärmen soll, installiert. Doch bevor die Geräte probeweise arbeiten, müssen die Becken noch einmal ausgelassen werden. Rund vier Tage wird es dauern, bis das Wasser soweit abgesenkt ist, daß die Mitglieder mit Schrubber und Besen anrücken können, um den Boden vom Winterschmutz zu reinigen.

Durch die Bauweise der Becken, deren Platten am Boden nicht verfugt sind, so daß das Grundwasser durch einen Kieselfilter eindringen kann, läßt sich die Wassermenge nicht einfach auspumpen, sondern muß langsam abgesenkt werden. In etwa drei Wochen soll die erste Probe aufs Exempel gemacht werden.

Langsam nimmt inzwischen auch die Anlage, die Architekt Georg Gerhard, selbst Vereinsmitglied, entworfen hat, endgültige Gestalt an. Große Teile des rund 40.000 Quadratmeter großen Geländes sind schon planiert, aber einige Berge müssen noch verschwinden.

Gegenwärtig rollt die Raupe über den Wall zwischen dem Schwimmer- und dem Lehrbecken, der gleichzeitig als Schalldämpfer und Zuschauertribüne gedacht ist. Er wird geschottert und mit Kies aufgefüllt. Die übrigen Flächen werden angesät, so daß zunächst noch keine großen Liegeflächen zur Verfügung stehen.

Sorgen bereiteten dem Verein vor allem Arbeiten, die vom zweiten Bauabschnitt vorgezogen werden mußten und zusätzlich etwa 30.000 DM verschlangen, die noch nicht eingeplant waren. Der ehemalige Pulversee, den man nur noch als Pulverweiher bezeichnen kann, mußte einen Abfluß in die Pegnitz bekommen, weil er ständig über die Ufer trat. In dem sumpfigen Gelände versackte mehrmals der Bagger, schließlich schaufelten die Mitglieder den Graben von Hand aus.

Der zweite Bauabschnitt, der erst in den nächsten Jahren bewältigt werden kann, weil sich der Verein zunächst einmal finanziell erholen muß, sieht auf dem Gelände einen Turnierplatz für Faustball, neue Tennisplätze und ein neues Vereinsheim mit Umkleidekabinen vor, da die alten Tennisplätze einem Parkplatz weichen sollen. Bis es soweit ist, werden die alten Badekabinen umgebaut, damit sie dem erhofften Ansturm der Badefreudigen genügen.

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