18. Mai 1968: Altersheim für sechs Millionen

18.5.2018, 07:00 Uhr
18. Mai 1968: Altersheim für sechs Millionen

© Helmholz

Das moderne Alten- und Pflegeheim wird Kreisdekan Oberkirchenrat Dr. Eugen Giegler morgen um 14 Uhr in einer Feierstunde einweihen. Damit wird das Gebäude, das einen Kostenaufwand von über sechs Millionen Mark verursacht hat, offiziell seiner Bestimmung übergeben. Sämtliche 200 Ein- und Zweibettzimmer sind bereits seit Monaten belegt.

Das Georg-Schönweiß-Heim trägt den Namen seines Gründers, der 43 Jahre lang als Pfarrer in Lichtenhof gewirkt hat und kurz vor Beginn der Bauarbeiten im Jahre 1965 gestorben ist.

Nach den Plänen von Architekt Karlheinz Maisch wurde das Projekt auf einem ehemaligen, etwa 9.000 Quadratmeter großen Schrebergartengelände nahe der Markuskirche erstellt. Sein Herzstück ist ein fünfstöckiger Haupttrakt, in dem auch eine Pflegestation mit 36 Zimmern untergebracht ist. An der 80 Meter langen Front zur Frankenstraße wurden ein viergeschossiges Haus und ein ebenerdiges Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude mit einer Kapelle gebaut. Ein Innenhof stellt das „grüne Zentrum“ des großzügigen Komplexes dar.

Mit Bierstübel und Fernsehen

In das freifinanzierte Altersheim waren schon im Herbst 1966 die ersten Bewohner eingezogen. Die letzten Insassen, die ihre Zimmer selbst einrichten durften, kamen im Oktober 1967. Seitdem werden sie von Heimleiter Diakon August Rieck und seiner Frau Karoline liebevoll betreut. Für ihr gesundheitliches Wohl sorgt in der Pflegestation Oberschwester Maria mit elf Helferinnen.

Die alten Menschen brauchen in dem Gebäude auf Komfort nicht zu verzichten. Fast sämtliche Zimmer, die zwanzig Quadratmeter groß sind, haben einen Balkon. Aufenthaltsräume mit Fernsehen, ein geräumiger Speiseraum und ein Bierstübel sowie Lesezimmer sind im gesamten Gebäudekomplex so angelegt, daß sie von den Bewohnern mühelos erreicht werden können. Die monatlichen Kosten sind erträglich: sie belaufen sich für ein Einbettzimmer auf 400 Mark.

Eheleute, denen Appartements zur Verfügung stehen, müssen den doppelten Betrag bezahlen. Die Christliche Arbeitsgemeinschaft hat mit dem Georg-Schönweiß-Heim eine Lücke in der Altenpflege geschlossen. In enger Zusammenarbeit mit dem evangelischen Verein für Jugendwohlfahrtsheime hat die CAG seit ihrer Gründung im Jahre 1925 in Nürnberg und Umgebung allein 15 Heime für alte Leute, berufstätige Männer und Frauen sowie für ausländische Arbeiter errichtet.

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