20. Mai 1967: Notlage am Valznerweiher

20.5.2017, 07:00 Uhr
20. Mai 1967: Notlage am Valznerweiher

© Gerardi

Zurückgestellt wurden auch das Zwei-Familien-Wohnhaus für die Platzangestellten, die Appartements für die Angestellten des Wirtschaftstrakts und die Parkplätze entlang des Sportgeländes.

Kritiker machen dabei dem Vorstand den Vorwurf, daß er sich nicht zu einer Zeit intensiv um diese Gelder gekümmert hat, als der Verein noch aus dem Vollen schöpfen konnte.

„Der Club war auf Grund unseres Vorfinanzierungsplans ständig informiert, wann welcher Betrag fällig wird“, betont das Ingenieurbüro Schwartz und Axt, nach dessen Plänen das 200.000 Quadratmeter große Sportgelände mit allen seinen Hoch- und Tiefbauten gestaltet wird.

Der Club hat das Geld aus dem Zabo-Verkauf bisher gut investiert, wovon sich jeder am Valznerweiher überzeugen kann. Schon in drei Wochen sollen die Turnhalle und das Umkleidehaus für jeweils 500 Zuschauer oder Aktive fertig sein; in der Halle mit ihrer lichten Höhe von sieben Metern können sogar die Stabhochspringer nach Rekorden jagen.

In das Tennishaus, das sich derzeit im Rohbau präsentiert, soll im November eingezogen werden. Beim Vereinshaus, dem künftigen gesellschaftlichen Mittelpunkt des 1. FCN, wird es noch bis Januar dauern. Schon bespielbar sind unter anderem sechs Tennisplätze mit einem in Franken einmaligen Hartplatz mit Bitumen, ein Handballplatz, zwei Hockeyplätze und sechs Fußballfelder. Ein Hauptplatz mit Aschenbahn soll in zwei Monaten übergeben werden.

Traurig blicken dagegen die Schwimmer dem Sommer entgegen. Von ihrer Anlage sind zwar die beiden Becken von 50 mal 21 Meter und 25 mal 20 Meter im Rohbau fertig, aber es wird noch ein knappes Jahr vergehen, bevor die Aktiven sich richtig über sie freuen dürfen. Wichtig wären auch die Parkplätze, denn wenn es regnet, kommt niemand mehr trockenen Fußes an das Vereinshaus heran.

Bei diesen Tatsachen erscheint es fraglich, daß der Gedanke von Club-Trainer Max Merkel, ein Zentrum für eine Fohlenelf zu schaffen, in absehbarer Zeit verwirklicht werden kann. Der sogenannte Viatisstreifen am Valznerweiher bietet sich zwar für den Zweck geradezu an, aber nicht nur viele Mitglieder des 1. FCN fragen sich nicht zu Unrecht: „Wie kann der Verein nur an so etwas denken, wenn er sowieso auf der Stelle treten muß.“

Der Club hat bisher die runde Summe von vier Millionen Mark am Valznerweiher verbaut, damit er einmal über die schönste Vereinsanlage in Deutschland verfügen kann. Mit den Mitteln von Bund und Land könnte der zweite dicke Brocken finanziert werden. Der Club-Vorstand hofft deshalb, daß er bald beide zur Kasse bitten kann, denn das Langsamerbauen kostet zusätzliche Zinsen.

Der Auszahlungsmodus für Zuschüsse ist etwas schwierig; erst wenn die Stadt in ihren Säckel greift, zahlen nacheinander auch Land und Bund. Die Verhandlungen des Vereins mit der Stadt um einen größeren Zuschuß stehen kurz vor dem Abschluß. Es ist von einigen hunderttausend Mark die Rede.

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