21. Dezember 1966: Geldstücke rollten in die Kassen

21.12.2016, 07:00 Uhr
21. Dezember 1966: Geldstücke rollten in die Kassen

© Ulrich

Das Bild in den Läden und Kaufhäusern: es herrschte zwar kein Massenandrang wie zum Schlußverkauf, aber die Kunden gaben sich gegenseitig die Klinke in die Hand. Dementsprechend lebhaft war auch der Betrieb auf den Straßen. Abgesehen vom regen Fußgängerverkehr hatte die Polizei Mühe, die Autokolonnen flüssig zu halten. Es gelang ihr nur mit "Hängen und Würgen".

Unter den zahlreichen Autos, die am Samstag durch die Innenstadt rollten, befanden sich zahlreiche mit auswärtigen Kennzeichen. Mit den Einheimischen gingen auch die Franken und Oberpfälzer auf Einkaufsbummel, um aus dem reichen Großstadtangebot das passende Geschenk für den Gabentisch auszuwählen. Dennoch hielt sich der Fahrzeugverkehr in noch erträglichen Grenzen. "Wir brauchten nicht zu sperren", erklärte die Verkehrspolizei, die allerdings nicht verschweigt, daß die Beamten alle Hände voll zu tun hatten.

Auch Gold war gefragt

Als dann am Abend die Geschäftsleute den Kassensturz machten, gab es meistens zufriedene Gesichter. "Die Bäume wachsen zwar nicht in den Himmel, aber wir sind zufrieden", versicherte einer von ihnen. Die Geschäftsleitung eines Kaufhauses in der Innenstadt sprach von "sehr lebhaftem Betrieb", von "großem Kundenandrang" und von "mehr Kunden als am vergangenen Wochenende", die insbesondere aus dem großen Sortiment "geschenkbetonte Waren" wählten: Parfümerien oder Spielzeug, Pralinen oder Krawatten. Übrigens wird, wenn nicht alles trügt, auch das kleine textile Geschenk wie beispielsweise das Herrenhemd heuer häufiger unter dem Weihnachtsbaum zu finden sein.

"Je näher das Fest rückt, desto schneller kaufen die Leute", begründet ein Unternehmen den guten Geschäftsgang. "Ausgezeichnet" sagen andere und ein dritter beobachtete einen ständigen Kundenstrom, der bereits gegen 9.30 Uhr einsetzte und den ganzen Tag über nicht abriß.

In einem anderen Kaufhaus wurde festgestellt, daß Weihnachtsgeschenke der Nürnberger quer durch das gesamte Sortiment führen, von den Lederwaren bis zu den Fernsehgeräten. Bemerkenswert ist obendrein die Feststellung des Unternehmens, daß Goldwaren trotz der anfänglich zögernden Tendenz noch sehr gut abgesetzt werden konnten.

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