22. Mai 1967: Feuer im Catcherzelt

22.5.2017, 07:00 Uhr
22. Mai 1967: Feuer im Catcherzelt

© Ulrich

Die Ursache des Feuers, das einen Schaden von etwa 100 000 DM verursacht hat, konnte von der Kriminalpolizei noch nicht geklärt werden. Die Beamten schließen nicht aus, daß ein Brandstifter am Werk war, denn sie entdeckten zwei Plastikkanister, die mit hochexplosivem Sprit gefüllt gewesen waren. Der Manager des Unternehmens mußte sein Turnier unterbrechen. Er hofft nun, daß er es in einer Halle zu Ende führen kann.

Der Brand war von Angestellten der Turnierleitung bemerkt worden, als sie nach einem nächtlichen Stadtbummel in ihre Wohnwagen zurückkehren wollten. Sofort verständigten sie über Notruf die Feuerwehr. Das war um 2.27 Uhr.

Bereits sieben Minuten später begannen zwei Züge der Wache Ost und Mitte mit den Löscharbeiten, bei denen ein B- und drei C-Rohre eingesetzt wurden.

Durch die schnelle Hilfe der Feuerwehrleute konnten große Teile des Zeltes noch gerettet werden: nur neun Minuten dauerte es, bis das Feuer unter Kontrolle war. Allerdings war nicht zu verhindern, daß zwei Drittel der Planenfläche vernichtet wurden. Außerdem wurden der Ring und die Bestuhlung teilweise beschädigt. „Mit dem Zelt kann ich nichts mehr anfangen“, meinte der Generalmanager des Catch-Turniers, Oskar Edel.

Unter dem 45 Meter breiten Kuppeldach sollten noch bis zum 30. Mai internationale Ringerkämpfe abgewickelt werden. Jetzt droht das Turnier vorzeitig zu enden, wenn nicht schnell Ersatz geschaffen werden kann. Die Bemühungen, in eine Halle auszuweichen, sind bisher ergebnislos verlaufen.

Während die Ermittlungen der Kriminalpolizei den Verdacht aufkommen ließen, daß das Kunststoffzelt gegenüber der Bismarck-Schule in Brand gesteckt worden ist, glaubt der Manager bereits die näheren Gründe zu kennen. „Es war ein Racheakt“, meinte Oskar Edel. Er ist überzeugt davon, daß ein Fanatiker das Feuer gelegt hat.

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